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NAMIBIA

Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

Letzter Aufruf für


Flug Nr. FR 5204 um


6.30 Uhr nach


Mailand-Bergamo

 

Samstag, 8. Juni 2013

Wieder einmal heißt es früh aufstehen. Mit einigen Minuten Verspätung starten wir dann zu nachtschlafender Zeit um 3.00 Uhr morgens nach Hahn. Wir kommen zügig voran, parken wieder auf P2 und können sogar noch einen Kaffee trinken, bevor es ganz pünktlich los geht. Gelassen sehen wir dem Einstieg entgegen, kein Anstehen an der Schlange, wir haben doch eine feste Sitzplatzreservierung. Total bequem für 10,- Euro extra.

 

Genau 1 Stunde fliegen wir bis Bergamo, die Alpen liegen in schönster Sonne unter uns.

 

Unser Gepäck haben wir gleich, aber der Shuttle Bus zum Parkplatz der Autovermieter fährt uns vor der Nase weg. Hertz hat uns einen Fiat Brava reserviert, der auf Platz Nr. 188 stehen soll. Dort steht jedoch eine Volvo-Familienkutsche. Es gibt ja Personal hier und recht bald findet man „unser Auto“. Kaum Benzin, ein paar Blessuren, aber alles ist vom Autovermieter bestätigt und schriftlich festgehalten.

 

Das Abenteuer Italien die 14. kann beginnen.

 

Der Streckenverlauf geht über die Autobahn nach Brescia, Cremona, dann weiter in Richtung Bologna. In Fidenza legen wir einen kurzen Stopp ein, das direkt an der Autobahn gelegene Outlet-Center verführt zum schauen. Weder ist uns heute nach Max Mara, Trussardi oder Prada, wir trinken einen Cappu und fahren weiter.

 

 

In Parma zweigen wir ab nach La Spezia und durchqueren diese hässliche Hafenstadt ohne weiteren Aufenthalt. Wir schrauben uns hinauf ins 11 km entfernte Portovenere, das voller Autos und Touristen ist. Die Parkplatzsituation ist wieder einmal katastrophal, aber Renate findet eine Lücke. Für 1,75 Euro/Stunde auch nicht gerade preiswert.

 

Aber schon der erste Anblick von Portovenere ist großartig. Schlanke, farbenprächtige Häuser flankieren den Hafenkai. Am Ende einer gepflegten Altstadtgasse gelangt man zur äußersten Spitze von Portovenere, über deren schroffen Klippen sich die kleine Kirche San Pietro erhebt.

Durch eine wunderschöne Landschaft fahren wir die etwa 30 km durch saftig grüne Wälder bis nach Levanto, genauer gesagt, bis nach Legnaro, das von Levanto noch gute 5 km entfernt auf einem Hügel liegt.

Hier haben wir uns beim Agriturismo „I Pipetta“ einquartiert, das wir auch dank der Ausschilderung gleich finden, nachteilig ist jedoch die große Entfernung zu Levanto.

Erst einmal fahren wir zum Bahnhof, schauen, wann am morgigen Sonntag Züge in die 5 Terre verkehren.

 

Bergauf geht es wieder zurück zur Unterkunft. Es gibt Gott sei Dank einen schmalen und steil ansteigenden Parkplatz. Die Hausfrau hat uns schon erspäht, kommt mit dem Ape und karrt unser Gepäck zum Haus. Wir steigen einige beschwerliche Treppen durch den Garten hinauf. Von der Terrasse aus hat man einen weiten Blick ins Tal, bis hinunter nach Levanto und sogar das Meer ist sichtbar.

Vogelgezwitscher gibt's gratis dazu. Einfach nur schön.

 

 

 

Sonntag, 9. Juni 2013

Aufstehen um 06.45 Uhr, Frühstück haben wir für 07.30 Uhr bestellt. Schließlich müssen wir uns nach den Abfahrtzeiten der Züge richten.

 

Wir können auf der Terrasse sitzen, das Wetter ist gut und das Frühstück mit frischem Weißbrot, 4 Sorten Marmelade, Honig, Nutella, Kuchen, Schinken, Käse und Früchten schlichtweg gigantisch für italienische Verhältnisse.

Wir haben netterweise einen Parkausweis für die Dauer unseres Aufenthaltes bekommen, der uns nun am Bahnhof kostenlos parken lässt. Unser Zug nach Riomaggiore fährt pünktlich um 08.37 Uhr ab und eine knappe halbe Stunde später sind wir da.

 

Da aufgrund eines Erdrutsches der erste Teil des Wanderweges, die „Via dell‘ Amore“ bis Corniglia gesperrt ist, müssen wir mit dem Zug dorthin zurückfahren, erwischen aber leider nur den Schnellzug, der erst wieder in Monterosso hält, also 2 Stationen weiter. Jetzt stellt sich die Frage, ob wir zurück wandern, oder ob wir zurück fahren. Ja machen wir denn eine Zugwanderreise? Der Vormittag schreitet voran, wir jedoch keinen Schritt.

 

Also wir kaufen Fahrkarten, fahren zurück nach Corniglia, um dann nach Vernazza bzw. Monterosso zu wandern.

 

 

Corniglia, das engste und kompakteste Dorf liegt hoch oben auf einem Felsvorsprung, der Bahnhof etwas außerhalb. Über viele Treppenstufen erreichen wir den Ortsrand, von hier aus verläuft der Pfad durch Olivenhaine teils eben, teils sind hohe steinerne Stufen zu bewältigen, alles in allen benötigen wir 2 Stunden, bis wir den malerischen Ort Vernazza unter uns liegen sehen. Es fängt an zu tröpfeln, stört uns zunächst aber noch nicht.

 

 

Der schöne Abschnitt auf dem Küstenwanderweg ist alles andere als ein Spaziergang. Der lehmige Boden ist bereits aufgeweicht und schlüpfrig, wir müssen uns gut konzentrieren. An einigen Stellen geht es auch steil bergab, aber zunächst haben wir den malerischen Hafen von Vernazza im Rücken. Nach einer guten halben Stunde setzt erneut Regen ein, wir lassen uns nicht abhalten, laufen weiter, aber als wir am Ende in Monterosso ankommen, sind wir nass bis auf die Haut. Glück, dass bereits 10 Minuten später ein Zug nach Levanto fährt und wir nicht mit einer Erkältung rechnen müssen. Deshalb fällt ein Rundgang durch das Städtchen aus.

 

Das Abendessen im Restaurant "Da Rino" ist gut, wir haben schon gestern hier reserviert, aber es regnet den ganzen Abend in Strömen, was zur Folge hat, dass unser Fön "Trocknerarbeit" leisten muss und auf Hochtouren läuft, bis unsere Jacken trocken sind.

 

Montag, 10. Juni 2013

Sintflutartiger Regen die ganze Nacht. Am Morgen hat es aufgehört, ist aber stark bewölkt.

Unser nochmaliges gutes Frühstück nehmen wir heute in der Küche ein, dann geht es los.

 

Von Levanto hinauf bis zur SS1 fahren wir nur durch Wald, begegnen kaum einem Auto, es ist fast schon unheimlich.

 

Wir kommen auf der Bundesstraße durch einige Dörfchen, kurvige Straße begleitet uns bis nach Rapallo, das wir um 10.00 Uhr erreichen. Gleich in Stadtnähe finden wir einen Parkplatz und als wir die Fußgängerzone betreten, sind dunkle Wolken am Himmel. Renate plädiert dafür, einen Regenschirm zu kaufen. Wir stehen direkt vor einem Lederwarengeschäft und als wir diesen zumindest für heute wichtigen Einkauf in Höhe von 7,- Euro pro Stück getätigt haben, regnet es heftig und die Schirme kommen sofort zum Einsatz.

 

Um 13.00 Uhr nehmen wir das Boot nach Portofino, die Anlegestelle ist nur einige Gehminuten vom Parkplatz entfernt

Eine halbe Stunde später sind wir mit vielen anderen Touristen in dem weltbekannten und ungemein fotogenen Nobelort, der oft auf den Titelseiten italienischer Reiseprospekte zu finden ist.

 

Malerische Hausfassaden und eine tief eingeschnittene Bilderbuchbucht, gesäumt von einer kleinen Geschäftsstraße, gegenüber die auf dem Berg liegende Kirche sowie das Castello Brown prägen das kleine Stadtbild.

 

Knappe 30 km sind es noch bis Nervi, einem Vorort von Genua. Zunächst ist das Navi orientierungslos, findet dann aber seinen Weg, aber als wir die heutige Tagesadresse eingeben, sagt es uns, dass sich das Ziel in einem „unerreichbaren Gebiet“ befindet.

 

Wozu haben wir die italienische Sprache gelernt? Zum Fragen! Relativ schnell finden wir dann unser Hotel, das in der Tat etwas zurückgesetzt von der eigentlichen Straße liegt und nur durch ein schmales Tor (Spiegel einklappen) angefahren werden kann.

Hotel Villa Bonera (www.villabonera.com) mutet an wie ein alter Palast, wenn auch in die Jahre gekommen. Eine große Halle mit Marmorfußboden, geschwungene Treppen mit Säulen und Balustraden, wunderschöne Wand- und Deckenmalereien finden sich im ganzen Haus. Unser Zimmer im 2. Stock hat ein schräg stehendes Bett, die Zimmerdecke ist mindestens 3 m hoch und natürlich gewölbt und hübsch bemalt.

 

Dienstag, 11. Juni 2013

Renate hat festgestellt, dass am linken hinteren Kotflügel außer dem bestehenden noch 2 weitere Kratzer dazugekommen sind, die nicht sie sondern jemand anderer verursacht hat. Mal sehen, ob von der Autovermietung was kommt

 

Binnen einer halben Stunde sind wir in Genua, einer Stadt mit 600.000 Einwohnern. Wir parken am Porto Antico, wollen wir doch das Aquarium besuchen. Dieser Bereich der Stadt direkt am Meer wurde in den 90-er Jahren neu gestaltet und ist heute ein beliebter Anziehungspunkt. Das Meerwasseraquarium, der Bigo, eine 8-armige Konstruktion mit Segeltuch bespannt, das Schifffahrtsmuseum liegen hier dicht beieinander.

Anschließend machen wir eine einstündige Stadtrundfahrt, das gibt uns wieder einen guten Überblick über die Stadt. Dachten wir, Genua sei eine hässliche Hafenstadt, werden wir bei der Fahrt durch die Stadt eines besseren belehrt. Viele Häuser haben herrlichen Fassadenschmuck, die Gassen sind lebendig und symphatisch. Dreh- und Angelpunkt ist die Piazza Ferrari mit dem anschließenden Flanierboulevard XX Settembre, dessen Arkadengänge mit Marmorfußböden ausgelegt sind.

Die Fahrt geht nun stets am Meer entlang bis nach Finale Ligure. Ortschaft reiht sich an Ortschaft, es geht nur zäh und langsam vorwärts.

 

Auch die Parkmöglichkeiten in Finale Ligure sind mehr als bescheiden und nach einer erfolglosen Suche kommt unser Brava hübsch brav in eine Tiefgarage. Unsere Unterkunft „Un posto al sole“ (www.unpostoalsoleafinale.it) liegt mitten in der Fußgängerzone der Altstadt.

 

Eine enge Treppe führt in den 2. Stock hinauf, der puh, ein Mann trägt uns die Koffer hinauf. Ein nettes Zimmerchen mit einer kleinen Küche davor ist unser Domizil für heute. Der Blick geht auf die Berge und in einen Innenhof.

 

 

Mittwoch, 12. Juni 2013

Was wir nicht gesehen haben, hinter dem Haus führt die Hauptstraße entlang und schon früh am Morgen wir es laut. Aber die Sonne scheint! Die Senora macht uns einen Kaffee, das Frühstück ist diesmal typisch italienisch und nicht sehr üppig. Wir sind schon verwöhnt!

 

Wir laufen noch einmal durch den wirklich symphatischen Ort an der Palmenriviera, verweilen noch einige Zeit am Strand. Unser Brava steht wohlbehalten in der Tiefgarage und wartet auf uns. Wir zahlen 12,30 Euro, stehen an der Schranke und Renate fällt die Karte aus der Hand. Aussteigen, aufheben, Karte in den Automat und Schranke auf. Denkste! Der Automat möchte weitere 9,- Euro von uns. Genervt bereits nach einigen Minuten, sieht Renate jedoch eine 2. Karte auf dem Boden liegen und siehe da, es ist die Richtige. Was’n Tag – was’n Tag!

 

Über die Autobahn Savona – Alessandria – Milano kommen wir dann um die Mittagszeit wieder nach Bergamo. Fast an gleicher Stelle wie vor 6 Jahren parken wir in der malerischen Oberstadt, laufen ins Zentrum und essen auf der Piazza genüsslich einen Salat zu moderaten Preisen und finden auch recht bald unser B&B, wo wir sogleich in die Garage fahren.

 

Ein herrschaftliches Haus, umgeben von einem gepflegten Hügelgarten, empfängt uns. Die Hausfrau spricht deutsch. Unser Zimmer unter’m Dach ist gemütlich mit einem Dachfenster und einem Luftschacht, einer Schießscharte nicht unähnlich, ausgestattet, das Bad modern und sauber.

 

Später beschließen wir, unseren letzten Abend mit Prosecco auf der Dachterrasse zu verbringen, gesagt – getan, wir kaufen in einer nahen Bäckerei das köstliche Nass, legen es kalt und laufen gemütlich in die Unter- bzw. Neustadt.

 

Es hat sich gegenüber damals wenig verändert und nach einem Drink geht es mit der Funiculare wieder hinauf in die Oberstadt, wo wir im Restaurant „Franco“ genauso gut wie seinerzeit wieder zu Abend essen.

 

 

Donnerstag, 13. Juni 2013

Auch der Abreisetag verlangt ein frühes Aufstehen. Wir nehmen wenigstens noch einen Kaffee, bevor wir etwas wehmütig von dem schönen Haus Abschied nehmen. Es platzt jedoch eine Tasse beim Einfüllen des heißen Wassers und schon um kurz vor 6.00 Uhr ist putzen angesagt.

 

Es gibt dann aber keine weiteren Verzögerungen mehr. Beim Parkplatz der Autovermietung wartet sogar schon der Shuttle-Bus, wir checken ein, essen ein Cornetto, warten auf Flug Nr. 5203, der pünktlich um 08.25 Uhr startet und exakt eine Stunde später in Hahn landet.