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Eine Erlebnisreise, wir berichten davon


Kurztripp Sizilien


Trapani und Palermo


09. April - 13. April 2008

Wie immer (nein, dieses Jahr zum 4. Mal) geht es mit Ryanair ab Hahn los. Strömender Regen in Hahn, jedoch ein netter Busfahrer wartet auf uns am Parkplatz und bringt uns fast trocken zum Terminal. Bei der Ankunft am Flughafen vertrödeln wir wieder elende Zeit, um unser bei Hertz gemietetes Auto in Empfang zu nehmen. Die Schlange am Schalter ist endlos, bei den anderen Autovermietern nichts los. Um 23.00 Uhr sind wir endlich in Paceco, einer Ortschaft ca. 4 km von Trapani entfernt. Der Hausherr des B & B Cafisu wartet noch auf uns und wir sind gleich darauf in dem eiskalten Appartement allein und frieren die ganze Nacht.

 

Mit Senor Daniele haben wir vereinbart, dass er uns zum Frühstück in eine Bar fährt, da hier im Haus kein solcher Service besteht. Pünktlich erscheint er und ganz nach italienischer Manier gibt es Cappu und Cornettos im Stehen an der Theke.

 

Auf gehts nach Trapani, das schon am Stadtrand wenig einladend aussieht. Der hübsche Altstadtkern mit der weit ins Meer ragenden Landzunge begeistert uns auch nicht wirklich. Ein 2-stündiger Rundgang lässt unsere Gesichter immer länger werden. Wir schauen uns einige Kirchen an, laufen durch die an eine amerikanische Avenue erinnernde Geschäftsstrasse und sind sozusagen "durch". Unser nächstes Ziel heisst Erice und wir wollen nicht einfach mit dem Auto hinauf fahren, nein es gibt eine Seilbahn auf den 751 m hoch gelegenen Ort. Ein paar
Mal rumfahren, fragen und schon sind wir an der Talstation. Da es heute sehr diesig ist, hat man nur ein bedingt schönen Blick über ganz Trapani (von oben sieht es gut aus), die Salinen und hinüber auf die Eolischen Inseln.

Erice hat eine besondere Atmosphäre, wie wir nach einem Snack zu Mittag in der Sonne feststellen. Zunächst das Castello, das malerisch auf dem Felsen thront und leider nicht zu besichtigen ist. Torbögen, blumengeschmückte Innenhöfe und immer enger werdende Gassen oder immer mehr werdende Touristen runden das Bild des wunderschön restaurierten mittelalterlichen Städtchens ab.

Aber auch hier können wir uns nicht ewig aufhalten und als letztes steht  San Vito Lo Capoauf unserem Programm. Die ca. 40 km bis hinauf an die Spitze Siziliens führt uns zunächst durch Schwemmland am Rande von Trapani, danach wird die Landschaft hügelig und gibt immer wieder schöne Blicke auf das Meer frei. San Vito ist freilich nur ein typischer Badeort, der jetzt im April eher langweilig wirkt. Ein schöner großer Sandstrand, saubere Strassen und Häuser, das wars.

Am frühen Abend sind wir zurück in Paceco und obwohl der Ort nicht gerade klein ist, finden wir kein einziges Restaurant, in dem wir uns heut abend stärken können. Nach einer Relaxstunde im immer noch eiskalten Zimmer fahren wir erneut nach Trapani und laufen nochmals zum Corso Vittorio Emanuele und von dort zum Restaurant "Ai Lumi". Ein köstliches Vorspeisenbuffet, ein ebenso gutes Hauptgericht in angenehmer Atmosphäre lassen diesen Tag ausklingen.

Juhu, ich hab noch eine Decke im Schrank gefunden und am Morgen des Freitag stehen wir ausgeruht auf, weil es kuschelig warm war heut nacht. Unser erstes heutiges Ziel heisst Segesta und über eine karge, jedoch hügeligeLandschaft sind wir nach einer Stunde Fahrt dort. Der Tempel steht auf einem Hochplateau, das den Blick bis aufs Meer freigibt. Blühende Gräser und Blumen umgeben den Tempel und ihn umgibt eine theaterreife Ausstrahlung. Wir laufen jedoch zuerst zum antiken Theater hinauf, weil es noch nicht so warm ist und weil noch nicht so viele Touristenbusse unterwegs sind. Der kleine Aufstieg dauert ca. 30 Minuten.

Nach der Tempelbesichtigung stärken wir uns am Café am Eingang und hier esse ich zum ersten Mal die köstlichen sizilianischen Süssigkeiten, Mittelding zwischen Plätzchen und kleinem Teilchen. Schlichtweg ein Hochgenuss!

Bei Castellamara al Golfo kommen wir an die Nordküste Siziliens und im weiteren Verlauf auf der Küstenstrasse nach Osten Richtung Palermo. An einem Strand halten wir, legen für heute nachmittag und morgen unseren Plan fest, der uns jedoch gründlich zunichte gemacht wird, aber das wissen wir jetzt noch nicht. In Mondello, einem Vorort von Palermo suchen wir ein B & B für heute nacht. Wir finden lediglich 2 Hinweisschilder auf B & B, eins behagt uns nicht, weil es mitten im Ort liegt (wahrscheinlich laut), das andere "Eleni" finden wir nicht und so drehen wir Runde um Runde durch Mondello. Meine ausgedruckten Alternativen entpuppen sich alle als Flops. Einer hat geschlossen, ausgerechnet ganz weit ausserhalb, die Strasse fängt bei Hausnummer 57XX an, das Haus hat Nr. 1931. Der 2. ist uns zu teuer, was jetzt ? Wir fahren nach Sferracavallo, einem weiteren Vorort, müssen hierzu um den Berg herum. auch hier weit gefehlt. Also nochmal zurück und "Eleni" gesucht. Die Gasse ist eine Einbahnstrasse und im Schritttempo fahren wir sie ab. Nichts! Als Hilfeengel sind plötzlich 2 Menschen da, die wir fragen können und siehe da, von der Gasse geht nochmals eine Gasse ab. Zum Glück können wir hier gleich parken.
Wir rufen Madame Eleni an, die subito erscheint, wohnt sie doch direkt nebenan und hat uns schon gesehen. Hätte sich ja auch mal bemerkbar machen können. Das Zimmer ist OK, das Bad dreckig (Mme. Eleni auch) und will doch 60,- zuzüglich 40,- für die Reinigung pro Nacht. Ohne Frühstück versteht sich. Wir lehnen dankend ab.

Unsere Nerven liegen schon etwas blank, es ist sehr heiss heute, die Fahrerei durch das Gassen- und Strassengewirr auch nicht gerade einfach (ein dickes Lob an die Fahrerin) und daher entscheiden wir uns ziemlich ratlos doch für das B & B mitten im Zentrum. Siehe da, nach hinten öffnet sich ein kleiner Innenhof, nett bepflanzt, rechts das Schlafhaus mit ganz in buche-blau gehaltenen Zimmern, modern, bequem, mit Minibar, wunderschönes Badezimmer und einem kleinen Balkon. Wir fühlen uns sofort wohl. Das hätten wir auch schon 3 Stunden früher haben können!

Wider Erwarten war es herrlich ruhig und in dem links liegenden Gebäude des Grundstücks befindet sich der Frühstücksraum, in dem es reichhaltiges Buffet gibt, der überdimensionale Fernseher natürlich schon läuft, wir aber von den Wirtsleuten gute Tipps für Palermo erhalten.

Mit dem Bus Nr. 806 sind wir dann auch in 20 Min. mitten in der Stadt und beginnen unseren Rundgang. Hier halten auch die Busse für die Stadtrundfahrten und wir erkundigen uns gleich für heut nachmittag. Am Rinascente vorbei (den merken wir uns für später) gelangen wir gleich zum ersten Highlight, dem gewaltigen Bau des Theaters Massimo. Durch kleine Gässchen, enge Strassen laufen wir durch ganz Palermo zu den Märkten del Capo und Vucciria, zur Kathedrale, Teatro Politeama, dem englischen Garten. Ohne Stadtplan gingen wir im Strassengewirr verloren, rings um uns herum brodelt der Verkehr im Hexenkessel Palermo. Zwischendurch stärken wir uns mit herrlichen Süssigkeiten und Stücken von Pizza. Eine Stadtrundfahrt mit Linie A rundet unser Programm ab.

Der Tag ist noch jung, was jetzt ? Cefalu ? Nein, wir entscheiden uns für den Monte Pellegrino und Bus Nr. 812 bringt uns bald darauf durch den Parco Riserva Naturale hinauf. Unterwegs große Kakteengewächse und herrliche Blicke auf das immer kleiner werdende Palermo. Wir steigen bei der Wallfahrtskirche Santuario die Santa Rosalia aus. Das Heiligtum ist umgeben von Souvenirständen aller Art. Wahrscheinlich sind wir zu früh ausgestiegen, wollten wir doch eigentlich zu einem Aussichtspunkt auf Palermo. So laufen wir ein gutes Stück durch den Wald einen Hügel hinauf, nein eigentlich folgen wir blind einem deutschen Ehepaar, das meint, es zu wissen. Die kehren jedoch gleich darauf um, weil der Herr meint, dass gleich wieder ein Bus hinunter fährt, der nächste jedoch erst in 2 Stunden. Woher will er das wissen ??? Wir stapfen munter weiter, an einem Abhang hört der Weg auf - kein Ausblick. Zurückan der Kirche ist der Bus tatsächlich weg und der nächste fährt tatsächlich erst in 2 Stunden. Inzwischen ist es kühl geworden. Was sollen wir hier solange ?

Wir sprechen den Fahrer eines Touristenbusses an, ob er uns mit hinunter nach Palermo nimmt und siehe da, beim 2. Versuch klappt es. Zurück in Palermo hat jedoch der Bus nach Mondello eine Panne und wir müssen hier fast 1,5 Std. warten, bis Ersatz kommt. Wir frieren und finden alles nicht mehr lustig, Hunger und Durst kommen noch dazu. In unserem Zimmer ziehen wir uns rasch warme Kleidung an und sind in wenigen Schritten in einem Restaurant, wo wir wieder einmal köstliches serviert bekommen.

Wir picheln einige Weinchen, unterhalten uns wie immer angeregt und schon wieder ist ein schöner Tag zu Ende.Am Ende des Sonntags werden wir sagen, dass wir nie wieder einen Sonntag mit in unser Kurzreise-Programm aufnehmen. An Sonntagen ist nichts los. Wir steuern heute Monreale an, da wir den Dom besichtigen. Danach halten wir uns südlich, die Landschaft ist hügelig öde, kaum bewachsen, alles macht einen trägen bzw. trostlosen Eindruck.
In Castelvetrano tanken wir (Sonntags immer nur am Automat), laufen durch den Ort, es regnet leicht, im Ort gähnende Leere, ein Olivenmuseum soll jetzt besichtigt werden, das finden wir jedoch nicht. Mazaro del Vallo ist sonntags ebenfalls uninteressant, am Lungomare kein Mensch. In Marsala steigen wir erst gar nicht aus, das Wetter hat sich verschlechtert, wir frieren. Wolkenverhangen liegt Erice oben auf seinem Berg und heute fahren wir noch einmal hinauf, jedoch mit dem Auto, was wesentlich länger dauert als mit der Seilbahn, da sich die Strasse kurvenreich nach oben windet. Ein eisiger Wind weht hier oben und wir verziehen uns gleich in ein Café. Gegen Abend steuern wir den Flughafen Birgi an, geben das Auto zurück und landen um 24.00 Uhr bei strömendem Regen wieder in Hahn.

Schee wars trotzdem.