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Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

 

Rom

 

 

21. – 24. November 2019

 

Seit 1997 unternehmen meine Freundin Renate und ich jährlich einen Tripp nach Italien. Nach 3-jähriger krankheitsbedingter Pause geht es nun wieder los. Die beste Jahreszeit für einen Städtetripp, dachten wir; abertausende von Touristen dachten das auch.

 

 

Donnerstag, 21. November 2019

 

Morgens um 05.30 Uhr fahren wir von zuhause los, unsere Bordkarten hat Renate bereits ausgedruckt, muss nur noch die Kofferaufgabe mittels Automat erledigt werden. Und wenn der Barcode nicht an der falschen Seite angebracht wäre und wir den Beleg nicht hätten ganz schräg auf den Scanner legen müssen, hätten wir das auch alleine geschafft. Aber wie der Text schon durch die vielen Hilfsverben verrät, mussten wir uns helfen lassen.

 

Der Flug wird mit Sun-Express durchgeführt, versteckt sich aber unter dem Deckmantel der Lufthansa und operiert als Flug Nr. LH 230. Dennoch ist die Ausstattung weit besser, als ich sie in Erinnerung habe und auch erheblich besser als bei Ryanair.

 

Sogar mit einem Snack und Kaffee werden wir versorgt und so vergehen die anderthalb Flugstunden recht schnell.

 

Koffer in Rom sind bald da, zu Fuß laufen wir etwa 10 Minuten zu den Busstationen hinüber nach Terminal 3. Renate hat die Buslinie Terravision ausgeguckt, flugs sind die Tickets für eine einfache Fahrt zu 7,- gekauft, der uns in ca. 45 Minuten zur Stazione Termini bringt.

 

 Weitere 15 Minuten zu Fuß benötigen wir, um zum Hotel Napoleon zu gelangen.

 

Natürlich befinden wir uns auf der gegenüberliegenden Seite der Piazza und müssen die Koffer um das ganze Karrée ziehen. In der Mitte der Piazza befand sich eine Grünfläche, auf der momentan aber Baugerätschaften gelagert sind.

 

Auf den Schirm können wir nicht verzichten, gut gerüstet geht es nun ins Abenteuer Rom mit einem zusätzlichen Stadtplan vom Portier, der uns auch den kurzen Weg zum Kolosseum beschreibt.

 

 Durch die autofreie kleine Straße Viale della Domus Aurea sehen wir dann durch ein schmiedeeisernes Tor das Kolosseum, das größte geschlossene Bauwerk der römischen Antike vor uns. Der Domus Aurea (Goldener Palast des Nero) bleibt für uns unsichtbar.

 

Ja, und nun sind wir kaum 15 Minuten in Rom unterwegs, müssen wir die Schirme aufspannen, was das Fotografieren nun leider auch nicht einfacher macht.

 

Der best erhaltenste römische Siegesbogen, der Triumphbogen für Kaiser Konstantin ist nun mit einem Zaun umgeben, von Touristen belagert und wirkt gar nicht mehr mit seinen Motiven.

 

Das halbe Forum Romanum ist eingezäunt, Säulen sind abgestützt, auf der Westseite des Kollosseums befinden sich Bauzäune, hölzerne Absperrungen, die große bauliche Maßnahmen ankünden. In Rom wird eine 3. U-Bahn-Linie, „Linea C“ gebaut und augenscheinlich befinden wir uns hier im Epizentrum der Bautätigkeiten.

 

Großartige Bauwerke verlieren so ihren Reiz. Mit Schirm geht es weiter zum Kapitolsplatz. Die gewaltige Rampentreppe und die Reiterstatue des Kaisers Marc Aurel sind Gott sei Dank noch da und nicht eingerüstet oder abgestützt.

 

Über das Monument Vittorio Emmanuele und die Piazza Venezia befinden wir uns nach einer Linkswendung schon in der Via del Corso und finden uns bald darauf am überfüllten Trevi-Brunnen wieder. Rom in 3 Stunden wollten wir nun doch nicht machen, aber die Füße tragen uns und tragen uns. Im Zick-Zack durch Seitenstraßen stehen wir dann auf der Piazza di Spagna. Vor lauter Touristen ist kaum etwas vom Platz, geschweige denn vom Brunnen La Barcaccia, der die Form eines Schiffes hat, zu sehen.

 

 In einer Seitenstraße zur Via del Corso kehren wir dann in einer sehr stylischen Bar ein, erschöpft gönnen wir unseren Füssen eine Ruhepause und uns einen Wein, zu dem zunächst zu unserer Verwunderung kein Snack gereicht wird. Aber dann …. Wir sind sehr zufrieden.

 

Leider ist mein Fotoapparat vom Stuhl gefallen, die Linsen haben sich verschoben, was auf dem Bild schon deutliche erkennbar ist.
Leider ist mein Fotoapparat vom Stuhl gefallen, die Linsen haben sich verschoben, was auf dem Bild schon deutliche erkennbar ist.

Jetzt wollen wir nur noch ausruhen und was nettes essen. Aber bis zum Lokal haben wir noch einige Meter vor uns. Zunächst nehmen wir die Metro Linie A zur Piazza Vittoria Emmanuele.

 

Ab hier beginnt der Irrweg in die Via Panisperna zum Restaurant Carbonara, wo es lt. Beurteilung im Internet angeblich Roms beste Pasta gibt. Nun ja, wir finden hin, aber ist es das wert?

 

Zunächst ist kein Tisch frei, wir warten gegenüber der Bar. Komisch, Italiener kriegen gleich einen Tisch. Dann reagiert der Kellner auf unseren Getränkewunsch höchst merkwürdig. Aber wir kommen zum Sitzen, zu trinken kriegen wir auch was, nur die Speisekarte ist nicht zu deuten. Außer der bekannten „Carbonara“ ist in keinem der Gerichte erkennbar, woraus sie bestehen.

 

Was solls, wir sind hungrig, wir essen Carbonara, Renate mit Spaghetti, mehr als

 

al dente, ich mit Rigatoni, mehr als al dente. Einzig der Speck ist gut. Schöne Pleite das Ganze und dafür haben wir ewig gesucht.

 

Na dann gute Nacht!

 

 

Freitag, 22. November 2019

Der Frühstücksraum ist sehr nett, die Auswahl in Buffetform reichhaltig. Gut gestärkt geht es in den Tag. Auch heute haben wir den Schirm in der Tasche, es sieht aber wesentlich freundlicher aus.

 

Mit der Metro, unsere Station ist Piazza Vittoria Emmanuele, die direkt am Hotel liegt, fahren wir zu Station Ottaviana, um den ca. 300 m entfernten Petersdom zu besichtigen.

 

Sehr nette und auch nicht überteuerte Geschäfte gibt es in der Via Ottaviano, an den Mauern des Vatikans wird es dann etwas religiöser.

 

Schreck auf dem Petersplatz: überall Absperrungen, rund um den Platz nur kleine Eingangsbereiche, der berühmteste Platz der Welt sieht irgendwie verunstaltet aus. Und in der Mitte prangt ein Kran, der den Weihnachtsbaum aufstellt.

 

Gefühlt ist die Schlange vor den Kassenhäuschen km-lang, aber sie zieht sich über den gesamten Platz.

 

Was nun? Ein Stück weiter zurück gibt es eine Verkaufsstelle für Bustouren durch Rom. Wir kaufen ein Hop-on-Hop-off Ticket für 23,-, laufen an der Engelsburg vorbei, über die Ponte St. Angelo zur Haltestelle.

 

Am Rand der Villa Borghese geht es vorbei, Piazza Barberini, Piazza della Repubblica zur Stazione Termini. Hier stoppt der Bus eine halbe Stunde. Alles ist mittels Audio Guide gut erklärt, ich sitze oben und nur während der Fahrt ist es kalt und sehr zugig. 

 

Um das Kolosseum herum gelangen wir zum Ausgangspunkt zurück und sind uns einig: die Rundfahrt hat sich gelohnt.

 

Durch die enge, aber sehr hübsche Via Coronari kommen wir wieder ins Altstadt-Gassengewirr und stoppen bei Eissalon Giolitti, DIE Eis-Adresse in Rom. Die Auswahl an der Theke ist dann auch wirklich phänomenal, die Eiskarte dagegen sehr überschaubar. Aber es schmeckt fantastisch, wir schaffen es gar nicht.

 

Darf’s wieder etwas Kultur sein? Das Pantheon, Tempel für die heiligsten Götter, als heidnische Kultstätte verboten, unter Papst Bonifaz wieder benutzt, heute ist das Pantheon die Grabeskirche der italienischen Könige. Das auffallendste sind die 16 korinthischen Säulen jeweils 12,5 m hoch in der 33 m breiten Vorhalle. Der gewaltige Kuppelraum beeindruckt genauso.

 

Wir streifen die Piazza Navona, queren die Via del Corso und laufen hinüber zur Piazza Spagna. 

 

Noch einmal müssen wir zum Trevi-Brunnen, bei dem sich auch heute wieder Menschenmassen eingefunden haben.

 

Am Ende der spanischen Treppe mit sich hinaufschwingenden Absätzen und Terrassen steht die französische Kirche Trinità die Monti. Bei unserem letzten Besuch war sie verhüllt und wurde restauriert. Heute können wir sie wieder ungehindert bestaunen und lauschen im Inneren dem Gesang einer jungen Frau, die von einer Gitarre begleitet wird.

 

Den gleichen Weg wie heute Morgen nehmen wir dann, dieses Mal ist der Petersdom wunderbar beleuchtet, genauso wie die Engelsburg.

 

Bereits gestern haben wir im Ristorante Orso in der Via dell‘ Orso einen Tisch reserviert.

 

Das Restaurant und die Speisen sind noch genauso gut wie vor etlichen Jahren und auch heute wählen wir die 15 Vorspeisen.

 

An der Piazza Navona sieht Renate sofort einen Bus zur Stazione Termini. Wir springen rein, der Bus hält auf der anderen Seite des Bahnhofs und aufgrund des langen Tages, des guten und reichlichen Genusses an Speisen und Getränken finden wir uns nicht sofort zurecht, sind aber 15 Minuten später im Hotel, wo ich ins Bett falle wie ein Stein.

 

 

Samstag, 23. November 2019

Beim Portier nachgefragt, gibt es einen Bus, die Linie 360, zu unserem heutigen ersten Ziel, der Villa Borghese. Etwa 1610 zur Zeit der Familie Borghese war es üblich, neben dem Stadtpalast eine Residenz im Grünen zu besitzen. Heute freilich ist der Park, durchsetzt mit öffentlichen Straßen, ein Park, gerne genutzt zum Joggen, den Hund ausführen, Radfahren, spazieren gehen, kurzum den üblichen Freizeitbeschäftigungen der Großstadtbewohner.

 

Wir laufen eine große Strecke im Park, kommen an einem kleinen zoologischen Garten vorbei, in einer hübschen Bar mit einer ausgefallenen Kaffeemaschine trinken wir einen guten Cappu.

 

Hoch über der Piazza del Popolo befindet sich ein Ausgang und schon sind wir wieder mitten in der Stadt.

 

Jetzt haben wir ja noch gar nicht die Kirche San Giovanni in Laterano angeschaut, die vom Hotel aus nicht weit gewesen wäre, von hier aus aber viele Metrostationen. Macht nichts, wir haben ja Zeit.

 

Zurück wieder mit der Metro zur Piazza di Spagna. In einem kleinen Geschäft finde ich 2 Paar Handschuhe, für die ich 114,- zahlen soll, am Ende bekomme ich sie für 100,-.

 

Danach laufen wir zum Kaufhaus Rinascente, das gestern bei der Stadtrundfahrt erwähnt wurde, nicht weit von hier entfernt ist und mit 8 Stockwerken sehr groß sein soll.

 

Der Innenbereich ist schon sehr schön weihnachtlich geschmückt, alles strahlt Eleganz und Gediegenheit aus, die Bekleidung wird beherrscht von Markennamen, preiswerte Produkte sucht man hier vergeblich.

 

Wir schauen immer gerne in die Haushaltswarenabteilung. Auch hier finden sich nur edle Glas- und Porzellanvarianten. Der gemeine Kochtopf hat hier nichts zu suchen. Aber wir entdecken Einzelstücke in Form von Kaffeetassen, die natürlich auch wieder durch ihr Design bzw. durch eine andere markante Auffälligkeit bestechen und anders als gewöhnlich sind.

 

Renate entscheidet sich für eine Kaffeetasse, von der Form her eigentlich sehr englisch angehaucht, besticht aber durch die Aufschrift „Prosecco“ auf der Außenseite. Ich hingegen entscheide mich für eine rot-weiße Tasse fast eher schon im Vintage-Stil. Gegenseitig haben wir nun schon unsere Weihnachtsgeschenke gefunden.

 

Jetzt wollen wir noch einmal an vergangenes anknüpfen und im Café Eustaccio einen Kaffee trinken. Zunächst landen wir auf der Piazza Navona, beschauen uns dort noch einmal das touristische Treiben auf dem Platz.

 

Unsere Füße schmerzen schon sehr und wir sind enttäuscht, das Café Eustaccio total überfüllt vorzufinden. An jeder Ecke eine Bar, finden wir hier in der Umgebung nun rein gar nichts und laufen zum Pantheon zurück, wo wir genau vor den Säulen noch 2 Plätzchen in einem Café finden. Auch hier ist alles gut besucht.

 

Inzwischen erhält Renate eine mail von Lufthansa, dass wir nun online einchecken können und da wir sowieso schon sehr müde sind, fahren wir zum Hotel zurück. Einloggen am öffentlichen Computer im Hotel scheitert und so befragen wir den heute sehr netten Portier Marius, ob er den Ausdruck für uns erledigen kann. Macht er.

 

Er empfiehlt uns sogar ein Restaurant und organisiert einen Shuttle. Wie gut, denn als wir abgeholt werden, regnet es.

 

Es ist nicht weit, die Trattoria ist kühl, ungemütlich, meine Pizza ziemlich geschmacklos und der Wein nicht trinkbar. Daher halten wir uns nicht länger als nötig auf, werden dann bald zurückgebracht.

 

 

Sonntag, 24. November 2019

Es hat die ganze Nacht geregnet. Somit haben wir in den vergangenen Tagen alles richtig gemacht und nun aufgrund der Witterung auch keinerlei Erkundungsdrang mehr.

 

Wir lassen es daher ganz gemütlich angehen, denn wir haben viel Zeit. Unser Flug geht erst um 13.20 Uhr.

 

Auschecken geht dann auch ganz schnell. Inzwischen kennen wir uns ja aus, brauchen nicht mehr zu Fuß zum Bahnhof, sondern nehmen wieder die Metro. Der Ausgang ist genau entgegengesetzt zu den Buslinien und wir haben mit den Koffern hier im Bahnhof gerade genug zu laufen.

 

Wir entscheiden uns auch heute wieder für die Linie Terra Vision, die auch bald darauf zum Flughafen Fiumicino abfährt.

 

Ob wir unser 3 Tages-Ticket preislich voll ausgenutzt haben, können wir nicht mehr nachvollziehen. Aber es war auf jeden Fall sehr bequem, stets das Ticket zur Hand zu haben und nicht für jede Fahrt einen einzelnen Fahrschein lösen zu müssen.

 

 Der Flughafen ist zu klein, hat zu wenig Shops, um sich die Wartezeit zu vertreiben. Wir trinken einen Kaffee und warten dann halt auf den Abflug. Ach wie schön ist es, ganz wie in alten Zeiten an einem Schalter mit Personal einzuchecken.

 

Mit etwas Verspätung steigt der A 321 in die Lüfte und wettermäßig unverändert, aber wohlbehalten kommen wir wieder in Frankfurt an.