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NAMIBIA

Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

 

Südtirol


und

 

Verona



 

30. Juni –


5. Juli

 

2010

Der Grund unseres Kurzurlaubes sind 2 Opernkarten für die Oper AIDA in Verona.

Nur hin- und zurückdüsen wollten wir eben auch nicht, so entschlossen wir uns, ein paar Tage in Südtirol mitzunehmen.

 

In unserem 1. Leben (das vor dem Wohnmobilfahren) haben wir einige Urlaube in Naturns verbracht und wir dachten, schauen wir doch, wie es heute dort aussieht.

 

So starten wir am 29. Juni spätnachmittags, um bei Dämmerung im Wohnort von Kommissar Kluftinger unser Nachtquartier aufzuschlagen. Der Parkplatz eines Tennisplatzes ist hierfür hervorragend geeignet, was fehlt, sind nur die Allgäuer Kasspatzen.

 

Am nächsten Morgen geht es frisch ausgeruht über Füssen, den Fernpass, Landeck, den Reschenpass den Vinschgau hinunter bis Naturns. Am Reschensee, der durch den versunkenen Kirchturm von Graun zu einem guten Bekanntheitsgrad kam, wollen wir einen Stopp einlegen, aber auf dem Parkplatz verlangen sie Gebühr fürs Gucken und fotografieren. Nee, nicht mit uns.

 

Noch vor dem Mittagessen checken wir auf dem Waldcamping ein, einem wunderschön gelegenen Campingplatz am Ortsrand. Wir kriegen einen Stellplatz direkt auf der Wiese am Rand des Campingplatzes und haben beim Aufwachen einen Blick auf prächtige Weinhänge, Apfelgärten und malerische Höfe. So wollen wir das. Moderne und saubere Sanitäranlagen sowie ein Hallenbad machen den Aufenthalt hier erholsam und angenehm.

Noch am Nachmittag laufen wir die Etschpromenade entlang, durchforsten den gesamten Ort und stellen fest, dass nichts mehr ist wie es war. Aber das ist gut so, denn touristischen Stillstand will keine Gemeinde und auch wir nicht.

 

Naturns liegt nur 13 km von Meran entfernt, bietet derart viel, dass ich einen eigenen Bericht darüber schreiben könnte. Wir wollen jedoch unsere Zeit gut nutzen und fangen gleich am Abend bei der heimischen Gastronomie an, die allerdings bei einem der führenden Restaurants im Ortskern heute eher enttäuschend ist. Man kann es mit Massenabfertigung bezeichnen.

 

Am  Donnerstag wird gewandert. Nach einer Joggingrunde an der Etsch entlang, einem guten Frühstück, sind wir bereit dafür und fahren mit der Seilbahn Unterstell hinauf zur 1.200 m hohen Station. Von hier an geht es stets bergauf, bis wir nach einer halben Stunde auf den Meraner Höhenweg treffen und diesen weiter entlang wandern. Wunderschöne Ausblicke vom Sonnenberg im Naturpark Texelgruppe machen diese Wanderetappe zu einem schönen Erlebnis. Tagelang könnte man hier seinem Wandervergnügen nachgehen.

Uns interessieren dann nach geraumer Zeit doch mehr die traditionell-hausgemachten Speisen bei den verschiedenen Jausenstationen und im Hof Schnatz finden wir genau, was wir möchten.

Nach 4 Stunden Wanderzeit tut ein kühles Bier an der Seilbahnstation richtig gut und dass wir den restlichen Tag im Liegestuhl verbringen, ist klar.

 

Wolfgang als altem Bergwanderer hat es natürlich mächtig gereizt, den Weg Nr. 6 vom Schnatz-Hof aus zur Kirchbachspitze mit 3.056 m zu laufen und so gehen wir am Freitag getrennte Wege. Wolfgang macht sich schon um 6.30 Uhr auf den Weg, fährt mit dem Roller jedoch hinauf bis zum Hof. Ich hingegen stelle es mir vor, gemütlich auf dem wöchentlich stattfindenden Markt in Meran herumzuschnuppern.

 

Die Bahnfahrt dorthin ist alles andere als gemütlich, der Zug ist vollgestopft mit Menschen, es ist bereits um 9.00 Uhr sehr heiß, auf dem Markt zwischen den Ständen steht die Luft, die vielen Menschen auch hier lassen mich ziemlich unmutig werden und nach 2 schweißtreibenden Stunden geht’s ab in Richtung Bahnhof und wieder zurück auf den schönen Waldcampingplatz, wo ein erfrischendes Bad und ein bequemer Liegestuhl weit erholsamer sind als alle Märkte von Italien.

 

Ganz oben am Waldrand der Ortschaft Tschirland, einem Nachbarort Naturns‘ gibt es ein Restaurant, das einen herrlichen Blick von seiner Terrasse hinunter ins Tal hat. Das Wetter ist optimal, wir sitzen draußen und gut gestärkt beschließen wir den heutigen Tag.

Der 3. Juli ist wieder heiß, die Autobahn hinunter ins Trentino bis nach Verona voller Baustellen und eine einzige Blechlawine. Dennoch kommen wir ganz gut voran und am Ortseingang von Verona (AB-Abfahrt Verona-Nord) ist der Stadtstellplatz für Wohnmobile vorbildlich ausgeschildert und wir finden sofort hin. Einzig das Aufgehen der Schranke, die den Platz beschließt, ist etwas umständlich, aber schließlich klappt es doch.

Schattig unter Bäumen stehen wir, machen den Roller flott und erkunden die Stadt, die man in einem ca. halbstündigen Marsch auch zu Fuß erreichen könnte. Verona ist nicht allein durch die Arena ein Anziehungspunkt, nein auch die Stadt ist gefällig und so sind wir über die vielen Touristen nicht erstaunt.

Gegen 15.00 Uhr ist es Zeit, sich einen Stuhl in einer Lokalität mit Fernseher zu sichern. Nach 2-maligem Fragen werden wir auch fündig und landen bei einer Vereinsbar des veronesischen Vereines „Hellas Verona“. Perfekt, der Platz ist gut, der Fernseher groß genug, die Stimmung gut und wie bei uns wird zum Fußball Bier getrunken. Der einzigartige Sieg dieses FIFA-WM-Spieles

 

D E U T S C H L A N D : A R G E N T I N I E N – 4 : 0

 

Ist sensationell und alle Italiener freuen sich mit uns, gratulieren uns sogar.

 

Nach diesem spannenden und aufregenden Spiel heisst es nach einer kalten Dusche erneut in die Stadt zu ziehen. Direkt an der Arena gibts noch einen Mopedparkplatz für uns, eine Pizza für den kleinen Hunger und heisse Steine in der Arena. Eine großartige Kulisse ist aufgebaut, die Atmosphäre ist einzig, bedingt durch die Menschen, die quirligen Getränke-, Kissen- und Programmverkäufer. Unten im Parkett füllen sich die Stühle mit Damen in atemberaubenden Roben, vom eleganten Operngewand bis hin zum kleinen Schwarzen und raffinierten Partykleidern. Derartiges ist sonst nur in einschlägigen Frauenzeitschriften zu sehen. Die dazugehörigen Herren lassen es meist lässiger angehen, softweiche Mokassins aus buntem Wildleder scheinen der Moderenner zu sein.

Und dann geht die Vorstellung an. DIE Verdi-Oper schlechthin hat hier in der Arena ein gigantisches sich selbst darstellendes Bühnenbild, Mitwirkende bis hin zu den Statisten fantastische Kostüme und Aida, die äthiopische Sklavin gibt im Ägypten zur Zeit der Pharaonenherrschaft eine glänzende Vorstellung.

 

Nach exakt einer halben Stunde verlässt das Orchester schlagartig den Orchestergraben. Es tröpfelt! Eine Durchsage nach 10 Min. geht im Raunen der Menge unter, wir warten eine gute halbe Stunde, der Regen ist nicht stark, reicht aber aus, um die Vorstellung ganz zu beenden.

 

Enttäuscht verlassen wir die Arena, trinken ein Bier in einer benachbarten Bar und siehe da, als wir hinausgehen, regnet es nicht mehr und die Lautsprecherdurchsage, die man bis weit auf den Vorplatz der Arena hört, verkündet, die Vorstellung geht weiter. Ohne Unterbrechung können wir den Augen- und Ohrenschmaus bis zum Ende genießen. Nach einem wirklich ereignisreichen Tag liegen wir um 1.30 Uhr todmüde im Bett.

 

Nicht ganz ausgeruht treten wir am Sonntagmorgen die Heimreise an, die wir jedoch am frühen Nachmittag in Amtzell unterbrechen. Beim Landgasthof Adler gibt es einen Top-Wohnmobilstellplatz, der uns sicher nicht zum letzten Mal gesehen hat. Großzügige Stellflächen, eine vorbildliche Entsorgungsstation und saftige Allgäuwiesen ringsum laden direkt ein, länger zu bleiben. Die Gebühr von 9,- ist durchaus berechtigt. Nur leider, leider – noch müssen wir einige Monate warten, bis wir zeitlos glücklich sind. Auch hier lassen wir es uns gut schmecken, das Essen ist gut, das Bier süffig und am Montag kommen wir gut gelaunt (und etwas schwergewichtiger) nach Hause.

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