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NAMIBIA

Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

 

Toskana


24. Mai - 5. Juni

 

2006

Mittwoch, 24. Mai 2006 - 1. Tag

 

Um Punkt 17.00 Uhr geht es los. Horrormeldungen im Radio bezüglich Unfällen und Staus auf der A 3 in Richtung Würzburg und der mündliche negative Bericht unseres Nachbarn Alois lassen uns ganz schnell unsere Route ändern.

Gemütlich zuckeln wird durch den Odenwald bis Eberbach am Neckar und dann weiter nach Heilbronn und dort erst auf die Autobahn in Richtung Crailsheim/Feuchtwangen. Erst am dortigen Kreuz staut es sich ein wenig, aber recht schnell können wir unsere Fahrt fortsetzen und sind dann um 23.00 Uhr in Kisslegg auf dem Stellplatz am Badesee, wo schon ca. 15 Womos ihren Übernachtungsplatz gefunden haben.

Einen Anlegeschluck in Form eines Bierchens und dann geht’s ab in die Heia.

Donnerstag, 25. Mai 2006 (Himmelfahrt)  - 2. Tag

 

Schlecht geschlafen, Wetter sieht auch nicht so vielversprechend aus, aber es regnet nicht. Mutters Strietzel muss dringend zum Frühstück gegessen werden, schmeckt aber noch gut.

Wir haben uns entschlossen, den heutigen Tag noch in Kisslegg zu verbringen, da sich der Verkehr in Richtung Süden eher zähflüssig gestaltet. Gute Entscheidung, weil wir einen herrlichen Tag verbringen und um 09.30 Uhr abmarschbereit zu einer größeren Wanderung sind.

Wie vor einigen Jahren schon laufen wir auch diesmal wieder den Wanderweg Nr. 11 und nachdem wir Kisslegg hinter uns gelassen haben, durchwandern wir zunächst grüne und saftige Allgäuwiesen. Es pfeift ein heftiger, auch kalter Wind und der kann an der Nordsee auch nicht schlimmer sein. Leider habe ich ein Halstuch vergessen. Nach einiger Zeit erreichen wir ein Wald-Moorgebiet, ein Lehrpfad weist auf die heimischen Vogel- und Pflanzenarten hin. Hier ist es jedoch angenehm windstill. Später lässt der Wind allgemein nach. Vor 4 Wochen müssen diese Wiesen hier traumhaft voller gelbem Löwenzahn gewesen sein, heute stehen nur noch die „Pusteblumen“ überall. Obgleich es bewölkt ist, sieht man die Berge im Hintergrund recht schön. Aufgrund des Feiertages herrscht sonntägliche Stille auf allen Gehöften, an denen wir vorbeikommen und Wanderer begegnen uns unterwegs nur wenige.

Nach 4,5 Std. sind wir um 14.00 Uhr zurück am Womo, Bill verzieht sich in den Alkoven, ich lese ein bisschen, der Nachmittag wird wunderbar entspannt vertrödelt, auch wenn es hie und da tröpfelt und dunkle Wolken am Himmel sind.

Das Abendessen nehmen wir beim Ochsenwirt ein, dort ist man auf Touristen eingestellt, es geht flott und schmeckt gut.

Socke ist noch ganz fertig vom wandern, dafür kann er morgen wieder ausspannen. 

Freitag, 26. Mai 2006 - 3. Tag

 

Die Nacht durch hat es geregnet, heute morgen immer noch, aber der Himmel ist nicht mehr grau in grau. Bill möchte dennoch ein langärmeliges Hemd anziehen, hat jedoch vergessen, sie einzupacken. Aber da wir guter Dinge sind, was das Wetter angeht (bei uns das A und O), werden wir keine langärmeligen Klamotten benötigen. Wir machen noch kurz bei Speidel (Lingerie) Station, dort sind die Preise eher heiss. Alles ist weit teurer als beim letzten Mal, die BH-Preise sind jedoch stabil geblieben. In Höchst, gleich hinter Bregenz, schauen wir noch bei Wolf vorbei, aber hier ist alles noch hochpreisiger.

In der Schweiz scheint schon die Sonne und bei unserer Mittagspause in San Bernadino Village laufen wir unsere Gassi-Runde schon mit T-Shirt, obwohl der Ort sehr hoch gelegen ist. Wir entdecken einen blühenden Enzian und am liebsten würde ich ihn pflücken, so schön schaut er aus.

Um 14.30 Uhr sind es bei Lugano schon 27 °, an der Grenze gibt es keine Staus und gegen 16.00 Uhr sind wir wie immer bei unserer 1. italienischen Station in Lodi, wo es direkt neben der Autobahn ein riesiges Supermarktzentrum „Bennet“ gibt und wir uns mit frischen italienischen Wurst-, Schinken- und Brotwaren eindecken. Hier ist es wie so oft, drückend und schwül. Weiter geht es mit viel Verkehr auf der Autobahn A1 in Richtung Parma und dann weiter nach La Spezia, aber auch hier herrscht hohes Verkehrsaufkommen. Gegen 19.30 Uhr erreichen wir unseren Stellplatz in Cavo/Portovenere, der sehr nett angelegt ist und einen herrlichen Blick über ganz La Spezia bietet. Genau zwischen 2 kleinen Olivenbäumchen quetschen wir das Womo und die Äste ragen uns ins Fenster und Tür hinein, irgendwie idyllisch. Bennet macht’s möglich, dass ein leckeres Abendessen auf den Tisch kommt: Mortadella, gekochter, roher Schinken (San Daniele), Antipasti und Rotwein, alles richtig schmackhaft.

Die Lichter von La Spezia und eine Flasche Cacciatora (nein 2) runden den Abend ab.

Samstag, 27. Mai 2006 - 4. Tag

 

Der Wecker klingelt um 07.00 Uhr. Ich hab Kopfweh, klar nach der Cacciatora.

Wir frühstücken den Rest Strietzel und um 08.30 Uhr geht es die ca. 2 km hinab nach Portovenere. Hier erwischen wir noch genau um 09.30 Uhr ein Boot nach Riomaggiore zum stolzen Preis von 9,- € pro Person. Socke kostet nichts. Der hat so eine fürchterliche Angst, das Boot zu betreten, dass er vor lauter Angst einen dicken Haufen auf’s Boot setzt. Es sind wenige Passagiere da, insofern klappt die Beseitigung der Hinterlassenschaft und Beruhigung des Hundes ganz gut. Nach einer halben Stunde erreichen wir Riomaggiore und sobald Socke merkt, es geht an Land, ist er schnell von Bord. Wir stärken uns mit einem Cappu und die Wanderung kann beginnen. Bis zur Wallfahrtskirche Madonna die Monte Nero ist es ein steiles Stück Aufstieg, zunächst wird erst einmal der ganze Ort durchquert, danach geht es durch Garten- und Baumanlagen hinauf bis zur Kirche. Ausgerechnet hier treffen wir auf eine Wandergruppe aus Österreich, die bis  nach Portovenere immer wieder unseren Weg kreuzt. Bis hinauf zum Telegrafo laufen wir inmitten der Gruppe und es macht überhaupt keinen Spass. Bill hat ein Temp drauf, als wäre er auf der Flucht. Bis Campiglia verläuft der Weg gemütlich am Bergkamm entlang durch einen Wald. Im Gegensatz zu vor 2 Jahren sind heute sehr viele Wanderer unterwegs. Ca. 1 Stunde nach Campiglia (hier kaufen wir noch ein Brot) machen wir Mittagspause. Es ist mittlerweile 13.30 Uhr geworden, sehr warm und Socke ziemlich k.o. Unsere Pause fällt ein wenig länger aus.

 

Bis kurz vor Portovenere, das wir nach 5 Stunden so gegen 15.00 Uhr beim Castello erreichen, verläuft der Weg recht gemäßigt, sodass Socke wieder ganz gut läuft. Das letzte Stück geht steil hinab, die Felsstufen sind stellenweise recht hoch, es bereitet ihm Mühe, dem alten Herrn (Socke). Ebenfalls kurz vor Portovenere haben wir einen schönen Blick auf den Berg gegenüber und können sogar die Womos stehen sehen. Um 15.30 Uhr sind wir zurück am Womo, Socke verkriecht sich sofort unters Womo, damit wir ihn ja nicht noch einmal irgendwohin schleppen können. Inzwischen ist es ein wenig bewölkt, ich telefoniere und SMS’e mit zuhause, dann ist gemütliches Sitzen unter den Olivenbäumen angesagt. Am Abend laufen wir noch einmal hinunter in den Ort, trinken in einer netten Bar am Meer einen leider verwässerten Cocktail, essen dann aber eine leckere Pizza. 

 

Sonntag, 28. Mai 2006 - 5. Tag

 

Natürlich wieder eine schlechte Nacht. Mal warm – mal kalt. Aber heute morgen ist schönes Wetter und so laufen wir nach dem Frühstück nochmals hinunter in der Ort, um die Kirche zu besichtigen. Busse- und Booteweise werden die Touristen herangekarrt und es wimmelt nur so von Menschen, klar am Sonntag macht jeder einen Ausflug in Italien. Es macht wenig Spaß und so schenken wir uns den Besuch des Castellos und kaum sind wir zurück, kommt auch schon die Senora Kontrollata und um ein Haar hätten wir noch mal etliche Euronen berappen müssen. Wir sind aber der Meinung, 19,- € Stellplatzgebühr sind genug und machen uns schnell von dannen.

2 Stunden später sind wir in Marina di Castagneto und gleichermaßen entsetzt. Schon der Parkplatz beim Ort, der eigentlich gar kein Womo-Platz ist, steht rappelvoll und ganz dicht Womo an Womo. Der eigentliche Womo-Platz hinten am Ortsende platzt aus allen Nähten. Wir quetschen uns ganz nach italienischer Manier zwischen zwei Womos und warten erst mal ab.

Vor lauter Frust gehen wir wie früher an den Strand, dort zu liegen bringt leider nur noch mehr Frust und nach einer Stunde im unbequemen Sand sind wir schon wieder zurück. Situation unverändert, aber es ist ja noch früh und am Rand fährt gerade einer und der Run auf den Platz geht los. Gut, dass ich gefragt habe, just in dem Moment, als der Italiener los will, kommt ein Holländer, will auch diesen Platz. Bill muss sich ja erst mal hinters Steuer klemmen und rangieren. Der Italiener kapiert das ganz offensichtlich und wartet, bis wir ran sind. Eigentlich eine groteske Situation. So haben wir einen netten Platz ergattert, lassen das Womo relativ weit nach vorne stehen und haben so hinter dem Womo einen kleinen Garten.

 

Im Liegestuhl unter der Markise liegen, das hat was, der Strand mit seinem feinen Sand, den wir jahrzehntelang so geliebt haben, ist heute nur noch schrecklicher Puder für uns. Gegen 18.30 Uhr laufen wir in den Ort, ca. 2 km, und lassen uns noch einmal eine Pizza gut schmecken.

Am Spätabend ist der Platz nicht wesentlich leerer geworden, obwohl viele weggefahren sind. Aber hier wird kein Platz kalt. 

 

 

 

Montag, 29. Mai 2006 - 6. Tag bis

Mittwoch, 31. Mai 2006  - 8. Tag

 

Als wir um 07.00 Uhr aufstehen, um unsere tägliche Runde zu joggen, scheint bereits die Sonne. Hier kann man das übrigens prima, denn die gesamte Umgebung ist flach und gut zu laufen.

Nach dem Frühstück wollen wir ein wenig die Gegend mit der Vespa erkunden, aber die lässt uns beinahe im Stich. Sie will und will nicht anspringen, jedoch nach vielen vielen Versuchen meint sie es gut mit uns. In Marina di Bibbona gibt es einen neuen Stellplatz (viel zu weit vom Meer entfernt), der zwar recht hübsch gelegen ist, aber dafür von privat geführt wird und eben auch entsprechend teuer ist. Der kleine Supermarkt ist immer noch der alte, die Disco-Verkäuferin an der Wursttheke kapiert rein gar nichts, der Boss hilft, sie kapiert trotzdem nichts, aber in der Bar nebenan schmeckt der Cappu hervorragend.

Am Bauern-Stand kaufen wir Erdbeeren und Bohnen und unser Mittagessen, bestehend aus Brot, Schinken etc. wird bereichert durch den Büffel-Mozarella – einfach klasse. Den Nachmittag vertrödeln wir – das ist Urlaub ! Erst sammeln wir Pinienzapfen (wahrscheinlich vom letzten Jahr), Bill schläft, ich lese, gegen 16.00 Uhr laufen wir an den Strand und schwimmen eine Runde. Das Meer ist nicht kalt.

Die Bohnen zum Abendessen sind ein Gedicht und heute ist es auch richtig schön warm zum draußen sitzen. In der Abenddämmerung laufen wir noch mal an den Strand, Bill will einen gestrandeten Fisch retten, der fährt seinen Stachel aus und sticht Bill in den Daumen, der ein wenig anschwillt.

Bei der letzten Socke-Runde tanzen tausende von Glühwürmchen durch den Wald und man hat das Gefühl, in einem Zauberwald zu sein. 

 

Heute Nacht zieht ein Sturm herauf, der das ganze Womo zittern lässt. Wir joggen am Morgen zwar, aber es ist furchtbar windig. Draußen frühstücken ist unmöglich. Mit dem Roller fahren wir danach nach Bolgheri, schauen uns den kleinen mittelalterlichen Ort an. Der Himmel zieht sich immer mehr zu und wir frieren. Durch die Weinberge fahren wir die schöne, ca. 12 km lange Strecke nach Castagneto und dann hinab nach Donoratico. Im Co-op kaufen wir ein und jetzt ist es richtig kühl. Das Mittagessen mit Porchetta, Büffel-Mozarella, Melanzane und Pilzsalat ist ein Hochgenuss und als wir nach 2 Stunden wieder aus dem Womo krabbeln (Bill hat geschlafen, ich gelesen), ist die Sonne zurück und es ist wieder richtig warm. Jetzt ist die Urlaubswelt wieder in Ordnung.

Wir laufen in den Ort, um uns nach dem üppigen Essen  zu bewegen, sind aber nicht mal für einen Cappu zu haben, so voll sind wir noch. Nur Socke macht der Marsch keinen Spaß – zu weit.

Der weitere Tagesverlauf gestaltet sich unspektakulär, Bill fährt mit dem Roller durch die Gegend und muß Thunfisch mitbringen für unseren italienischen Salat, den es zum Abendessen geben soll. Ich lese und sonne mich. Unsere italienischen Nachbarn links von uns sind sehr nett, Frau erinnert mich sehr an Ingrid Funk, der Mann nuschelt beim Reden ziemlich, sodass die Unterhaltung mit ihm etwas schwierig ist, aber mit ihr komme ich gut zurecht. Die rechten Nachbarn sind mehr dem Fernseher zugetan als am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Ein herrlicher Abend heute, leider zum draußen sitzen etwas zu kühl. 

 

Durch den Wind, der auch heute wieder aufgekommen ist, herrscht kühler Morgen vor. Zum Joggen ideal, zum draußen frühstücken geht es gerade so.

Unsere italienischen Nachbarn aus Piacenza verabschieden sich und wir ziehen ebenfalls weiter. Schnell noch ein Brot aus dem Co-op in Donoratico geholt, dann peilen wir die Cantina von Marina die Grosseto an. Wir haben Glück – um 12.00 Uhr sind wir dort, um 12.30 Uhr wird geschlossen. Nochmal Glück, von unserem guten Roséwein sind ebenfalls noch Bestände vorhanden. Doch was wäre Italien ohne „Bomba“? Wir kaufen 3 Fünfliterflaschen roten Cabernet-Sauvignon, 2 davon sollen bis Griechenland halten. Mal sehen – jedenfalls schmeckt er köstlich.

In Scansano machen wir Mittag – alles neu gestaltet rund um die Cantina – den Morellino hatten wir gestern im Supermarkt gesehen für 14,70 die Bomba – den können sie selber saufen.

Durch die wunderschöne toskanische Weinlandschaft kommen wir um 15.30 Uhr in Capodimonte am Bolsena See an und es stehen nur ein paar deutsche Womos auf dem Platz. Jede Menge Platz zum ausbreiten auf unserer Wiese. Und der Preis von 10,- € ist auch noch geblieben, ebenfalls Senor „Stronzo“ (der Kassierer). Nach einem kleinen Rundgang mit Socke werden Tisch und Stühle aufgebaut, der Roller flott gemacht und der Nachmittag herrlich vertrödelt. Leider nimmt der Wind immer mehr zu und es wird merklich kühler.

Donnerstag, 1. Juni 2006 - 9. Tag

 

Na toll – jetzt regnet es auch noch, obgleich es aufhört, als wir joggen gehen, aber nur für einige Zeit. Bereits nach dem Frühstück regnet es wieder und schon am Vormittag wird eine Lesestunde eingelegt, aber mich macht das nervös, am Morgen ist normalerweise „Action“ angesagt. Dunkle Wolken hängen über dem See, es blitzt und donnert und wir glauben, es ist ein vorübergehendes Gewitter.

Um 11.00 Uhr hört es auf zu regnen, wir steigen auf den Roller und sehen uns den Agritourismo-Stellplatz in Montefiascone am See an. Allerdings muss man den ganzen Berg vom Ort bis zum See hinunter fahren und das sind gut 7 – 8 km. Der Platz liegt wunderschön direkt am See, aber etwas einsam. Inzwischen ist es empfindlich kühl geworden und wir bibbern gewaltig, als wir einen Stopp beim Co-op zum Einkaufen einlegen. In Richtung der Schwefelquellen dicke dicke Regenwolken und so sparen wir uns den Umweg über die Quellen und fahren zurück.

Im Womo – alles ist uns eingefroren – nehmen wir ein warmes Fußbad und das in Italien am 1. Juni !!!

Über Mittag schläft Bill, ich lese und um kurz vor 16.00 Uhr fahren wir die ca. 20 km zu den Quellen. Das Wetter hat sich leicht stabilisiert. Dort ist nur wenig los, es sind nur 2 Becken geöffnet, wobei das eine siedendheiß und das andere etwas zu lauwarm ist. Wir aalen uns im Schwefelwasser, sind richtig schön aufgewärmt und denken mit Grauen an die Heimfahrt. Zurück am Womo will Bill noch mit der Vespa zum Tanken fahren und 10 Minuten lang steigt der Adrenalinspiegel ins Unermessliche, weil wir das Geld suchen.

Wetterbesserung ist leider nicht in Sicht und der Platzwart meint, es wäre eher Januar als Juni. Morgen ist Nationalfeiertag in Italien und langsam füllt sich der Platz, spätabends ist alles dicht belegt. Nicht auszudenken, welcher Geräuschpegel bei schönem Wetter herrschen würde. 

 

Freitag, 2. Juni 2006 - 10. Tag

 

Sind wir an der Nordsee oder in Italien ? Zum Joggen müssen wir lange Hosen und lange Ärmel tragen. Wir wollen eigentlich gleich wieder zu den heißen Thermen, warten aber, bis es wärmer wird.

Leider ändert sich das Wetter nicht. An den Schwefelquellen ist heute die Hölle los. Ca. 25 Womos, viele Autos und Leute (klar, der Feiertag). Wir finden ein Plätzchen im selben Becken wie gestern und heute kann man es gut aushalten, das Wasser ist nicht so heiß wie gestern.

Mein Obstsalat zu Mittag ist leider nicht genießbar – ich habe ihn gesalzen. Am Nachmittag laufen wir in den Ort, es ist ein schöner Weg immer am See entlang (Lungolago), die Anlagen schön hergerichtet. Es fegt ein derart kalter Wind, nein schon Sturm, vom See her, dass der Spaziergang zur Qual wird und keinen Spaß macht. Selbst der Cappu in einer Bar kann uns nicht aufmuntern.

Den Nachmittag verbringen wir dann mit Lesen, später tröpfelt es wieder. Wir sind vom Wetter ziemlich enttäuscht, erwartet man doch im Juni fast sommerliche Temperaturen. 

Samstag, 2. Juni 2006 - 11. Tag

 

Es reicht – Wetterbesserung ist nicht in Sicht und hier am See ist es nur bei Sonnenschein schön. Wir joggen und der Wind fegt uns fast vom Weg.

Unser Entschluß zu fahren steht fest. Zuerst müssen wir uns bei der Wursttheke im Co-op noch in Geduld üben, aber gut eingekauft geht es dann los. Wir fahren durch landschaftlich wunderschöne Gegenden. Überall wird Wein angebaut und die Aussichten nach allen Seiten sind grandios. Im Örtchen Lubriano gibt es sogar einen sehr schönen Womo-Stellplatz.

Unser Tagesziel heißt eigentlich Montefalco, aber die Temperaturen auf der Höhe von 500 m liegen bei 10 – 12 ° und so fahren wir weiter bis ins nicht weit entfernte Bevagna, das nicht so hoch liegt. Vom Platz sind wir begeisert. Letztes Jahr habe ich mir den Platz im Rahmen einer anderen Reise flüchtig angesehen.

 

Wir halten um 13.30 Uhr erst mal Mittag mit den ganzen guten eingekauften Lebensmitteln, wie Insalata Funghi, Melanzane, der Mortadella und dem Schinken. Dann schnallen wir den Roller ab und fahren hinauf nach Montefalco. Es erinnert mich sogleich an den Ort Cortona unweit des Lago Trasimeno, ist nur ein wenig kleiner. Bekannt sein muß der Ort a) durch den Wein und b) durch die gewebten Stoffe, die man hier überall vorwiegend in gedeckten Farben (beige, grün, helles gelb) erstehen kann. Durch das kleine Örtchen ziehen sich viele Enotecen mit entsprechendem Weinverkauf.

Hier machen wir eine Weinprobe der besonderen Art: Vor einer Enoteca stehen 4 Vitrinen mit ca. jeweils 10 Flaschen Wein, aus denen ein kleines Schläuchlein heraushängt. Man kann eine Weinkarte kaufen, die die Form einer EC-Karte hat und mit minimum 10,- € geladen werden kann. In jeder dieser Vitrinen gibt es eine Vorrichtung für die Karte und man kann dann wählen, welchen Wein man möchte – das Probiergläschen von 0,60 bis 5,- € und so kann man sein auf die Karte geladenes Geld abtrinken. So etwas haben wir nier vorher gesehen, amüsieren uns darüber köstlich und neben uns probieren natürlich einige Amerikaner auch den Wein und diese erzählen uns, dass eine derartige Vorgehensweise in San Francisco und dem Napa Valley Gang und Gäbe ist.

 

Zurück in Bevagna laufen wir durch den Ort, ich zeige Bill alles und denke etwas wehmütig an meine Reise hierher mit Renate. In „unserem“ Lädchen steht eine Stehlampe, die an den äußeren Seiten von Gras- oder Schilfhalmen gehalten wird. Ein selten schönes Stück, aber einen Transport im Womo würde sie nicht überleben. Zum Abendessen gibt es Spaghetti mit Ragout und Salat und wir genießen unser Womo-Leben mal wieder richtig.  

 

Sonntag, 4. Juni 2006 - 12. Tag

Montag, 5. Juni 2006 - 13. Tag

 

Heut morgen scheint die Sonne wieder und wir freuen uns richtig, obwohl wir nur noch einen halben Tag haben und dann wieder Richtung Heimat losfahren. An einem kleinen Fluss entlang joggen wir und später könnte man sogar draußen frühstücken. Wir laufen noch einmal rings um den Ort, dessen Kirchenläuten einfach heute zum Sonntag gehört. Später sonnen wir uns noch ein wenig, aber es kommt Wind auf und der ist kühl.

Zum Mittagessen holt Bill 3 Stücke Pizza aus einer Pizzeria, die aber nur noch matschig schmecken, aber die Erdbeeren mit Schlagsahne reißen es dann wieder raus.

Es hilft ja nichts, wir müssen los und so starten wir gegen 13.00 Uhr. Gleich bei Foligna geht es auf eine Schnellstraße und hinter Perugia dann auf die Autobahn. Schon vor Florenz gibt es einen großen Stau und zwischen Florenz und Bologna genauso. Mittlerweile scheint die Sonne sehr kräftig. Stau um Parma, Stau vor Mailand, danach geht es zügig weiter. Aber durch das verlängerte Wochenende der Italiener (Nationalfeiertag am 2.6.) war uns schon klar, dass heute viel Verkehr sein wird.

 

Um 08.00 Uhr morgens fahren wir bei 3,5 ° in San Bernadino Village los und kommen wohlbehalten um 16.30 Uhr in Rödermark an. 

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