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NAMIBIA

Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

 

 

 Umbrien, Bolsena See


 16. Mai - 28. Mai 2007

Mittwoch, 16. Mai 2007 - 1. Tag bis

Donnerstag, 17. Mai 2007 - 2. Tag

 

Nachdem wir  tagelang das Wetter online verfolgt haben, steht unser Entschluss, nach Italien zu fahren, fest. Im Allgäu, unserem alternativen Urlaubsziel, soll es Regen geben.

Um 12.40 Uhr geht es also los. Ganz schön lange haben wir darauf gewartet. Obwohl morgen Feiertag ist, hält sich der Verkehr in Grenzen, auch das Wetter spielt mit, kaum Regen unterwegs, so haben wir eine schöne Fahrt. Bei Bregenz ist zwar ziemlich viel Verkehr, aber wann wäre hier die Strasse leer ? Auf der schweizerischen Autobahn Richtung Bernadino läuft es wieder prima, um 20.00 Uhr sind wir da, trinken noch ein „Anlege-Bier“ und sind bald darauf in der Falle.

 

Ich hab wahnsinnig gefroren heute nacht und bin dann froh, um 6.00 Uhr aufzustehen. Es nieselt und ist leicht neblig. Aber hier oben im Villagio San Bernadino hatten wir im Laufe der Jahre schon alle Wetter und später unten im Tessin oder in Italien sieht alles ganz anders aus.

Mutters Strietzel schmeckt hervorragend und das Ostello ist voller Soldaten, denen wir beim morgendlichen Gang mit Socke begegnen.

Hinter der italienischen Grenze staut sich der Verkehr bis Mailand und bis Lodi läuft es auch nur zähflüssig. Um 11.00 Uhr am EKZ Bennet sind es 16 °, von Sonne keine Spur, grauer Himmel.

Später wird es dann doch noch sonnig – wir halten Mittagspause am Parkplatz Calvetro (4 km vor dem Abzweig Verona – Brenner A 22). Gegen 17.00 Uhr sind wir in San Leo. Am Ortseingang fragen wir noch mal kurz nach dem Stellplatz und fahren dann ganz langsam durch die enge Ortsdurchfahrt. Schon allein der Eingang durch das Stadttor (einzige Zufahrt) sieht im Nachhinein nicht gerade groß aus, aber unser Womo passt durch.

 

 

Freitag, 18. Mai 2007 - 3. Tag bis

Samstag, 19. Mai 2007 - 4. Tag

 

Nachdem wir den Panoramaweg zum x-ten Male gelaufen sind (woanders geht es nicht hin auf einem Fels), fahren wir durch das Berggebiet „Montefeltro“ in Richtung Urbino. Zunächst geht es hinauf bis auf ca. 1.000 m, landschaftlich wunderschön mit üppigem Wald, zeitweise Felder und gute Fernsicht. Weit lieblicher als in der Toskana, aber stellenweise gar nicht italienisch. In Urbino müssen wir auf den Campingplatz Pineta, es gibt keinen Stellplatz. Der Campingplatz ist kaum besucht und von unserer kleinen Wiese aus haben wir einen herrlichen Blick über die ganze Stadt.

 

Leider liegt er 3 km außerhalb der Stadt, aber wir haben ja unseren Bock dabei. Urbino erweist sich als keine schöne Stadt, obwohl lebhaft und viele Leute. Aber die Stadt selbst macht einen kalten und düsteren Eindruck. Geburtsstadt des Malers Raffael. Auf der Hauptpiazza nehmen wir einen Cappu und Bier und ziemlich enttäuscht fahren wir wieder zum Campingplatz zurück. Dafür können wir den ganzen Nachmittag herrlich in der Sonne liegen, faulenzen und immer wieder den schönen Blick auf Urbino geniessen, Piffchen trinken und den alten und jungen Fettwanst (er gleicht unserem dicken Nachbar aufs Haar) beim erfolglosen Versuch beobachten, ein Schwimmbassin aufzustellen.

Stellplatz Pioraco
Stellplatz Pioraco


Sonntag, 20. Mai 2007 - 5. Tag

 

Abgezockt !!! 30,- Euro für den Campingplatz. Eine Schande !!!

Durch liebliche umbrische Lanschaft mit viel Wald fahren wir nach Genga zur Grotte Frasassi. Trotz des weiten Blicks, den wir schon seit Tagen beim Fahren haben, meinen wir, nicht in Italien zu sein. Felder, keine Olivenbäume, statt dessen Laubbäume und eine ganz andere Landschaft.

Gegen Mittag sind wir an der Grotte und für Sonntag hält sich der Betrieb in Grenzen. Die Bigletteria ist ca. 1,5 km vom Eingang entfernt, aber wir laufen gerne ein bisschen. Die Grotte selbst ist überwältigend, der Eingangssaal 100 m breit und 240 m hoch die Kuppel. Dann überall herrliche Gebilde von Stalagmiten und Stalagtiten. Mir gefällt es sehr gut, schade, dass die Führung nur in italienischer Sprache stattfindet.

Unseren Plan, Gubbio zu besuchen, lassen wir fallen, fahren weiter nach Piòraco. Der Stellplatz im Grünen lässt keine Wünsche offen. Wiese, schattige Bäume, nebenan ein Flüsschen, ein Wasser-, Toiletten- und Duschhäuschen und dazu herrlicher Sonnenschein. Ein schöner und gepflegter Fussweg führt in den Ort, der inmitten der Berge liegt, für Wanderungen und andere Sportarten auf einer Tafel wirbt, aber leider ist hier der Hund begraben. Unser Verlangen nach Pizza oder sonstigem Essbarem in einem Restaurant scheitert – kein Restaurant, kein Bäcker, kein nichts. Deshalb wollen und müssen wir morgen weiterfahren. Schade !

Montag, 21. Mai 2007 - 6. Tag

 

Hinter der Brücke führt ein gut gepflegter Fussweg entlang (Teil des Wanderweges Via Francignana – Pendant des Jakobsweges), den wir heute morgen entlang joggen. Dieses Teilstück führt hier vorbei von Assisi nach Lorete. Und uns kommt es zugute.

Herrlich erfrischt verdrücken wir unsere Brot- und Strietzelreste zum Frühstück und laufen dann mit Socke den gleichen Weg. Ein wenig sieht die Landschaft aus wie in Südtirol oder dem Pfälzer Wald. Obst- und Nussbäume säumen den Weg, bewaldete Hügel, Schrebergärten, ganz gepflegt und gar nicht italienisch. Man könnte hier endlos weiterwandern, so schön ist es.

Auch der weitere Verlauf der Strasse, auf der es anschliessend weitergeht, führt durch grünes und bewaldetes Tal ca. 30 km bis Nocera Umbra. Erst danach sind wir wieder in Italien. In Foligno verfransen wir uns ein bisschen, finden aber schnell zurück. Gut, dass ein Co-op direkt an der Strasse liegt und so munitionieren wir gewaltig auf. Schade nur, dass die Hähnchen so vertrocknet aussehen.

Gegen 13.30 erreichen wir Bevagna, finden den Stellplatz erwartungsgemäß leer und genauso wie letztes Jahr. Es ist wunderbar warm und wir können draussen essen. Am Nachmittag sonnen wir uns, es ist warm wie im Hochsommer.

Dienstag, 22. Mai 2007 - 7. Tag

 

Wie so oft – schreckliche Nacht gehabt. Als wir gegen 08.00 Uhr joggen, ist es schon schwül und das bleibt den ganzen Vormittag so. Wir wollen dann nach den Frühstück zu der Kirche laufen, die am Berg oben zu sehen ist, aber für Socke ist der Weg zu anstrengend und so kehren wir um, laufen noch mal durch den Ort und entdecken eine kleine Werkstatt zur Herstellung von Büttenpapier, leider jedoch unbezahlbar, aber wunderschönes Material.

Nach einem Cappu bringen wir Socke zurück zum Womo, schnallen den Roller ab und fahren zur Kirche hinauf. Es ist nicht weit, aber außer einem schönen Blick auf Bevagna auch nichts besonderes. Zu Mittag gibt es dann die gestern bei Co-op gekauften Crespelle und von deren Geschmack machen wir einen weiteren Kauf abhänig. Nur ein Wort – köstlich !!

Zum Sonnen am Nachmittag ist es fast schon zu heiss, aber schön, dass das Wetter genau unseren Erwartungen entspricht. Nachmittags ist dann der Einkauf bei Co-op fällig. Inzwischen ist ein Münchner Hymer gekommen, dessen Frau uns weit über eine Stunde belabert. Irgendwie Typ Frau Richter. Es ist ja nett, zu plaudern, aber definitiv zu lange.

Von Norma heut ein positives SMS aus Uppsala, Schweden. Wir freuen uns für sie.

Wir sind gegen 20.00 Uhr fertig, haben leckere Porchetta gegessen, gespült, frisch geduscht und freuen uns jetzt auf ein Glas Wein, weit gefehlt – heuschreckenartig fallen die Zigeuner ein und starren uns an, als wären wir Exoten. Sie kesseln uns ein, starren weiter und wir fühlen uns total unwohl. Kurzerhand brechen wir unsere Zelte ab, fahren ins nahegelegene Montefalco, ausser uns tun es noch 2 weitere Womobesatzungen gleich. Wir haben dann dennoch einen wunderschönen Abend, sitzen bei Kerzenlicht draussen und süffeln unseren Wein. 

 

Mittwoch, 23. Mai 2007 - 8. Tag bis

Montag, 28. Mai 2007 - 13. Tag

 

In Montefalco ist joggen nicht möglich – und das alles wegen der umherreisenden Menschengruppe.

Wir laufen nach dem Frühstück kurz durch den Ort, ist aber nicht schön, weil überall gebaut wird. Über Land – ganz unspektakuläre Landschaft, Tibertal und Lago Corbaro – sind wir rechtzeitig zur Mittagszeit nach 2,5 Stunden Fahrt auf unserem Lieblingsplatz in Capodimonte. Viel Platz, nur einige wenige Camper und wir finden fast ganz hinten unseren Platz. Wir machen Mittag, wagen uns zu einem erfrischenden Bad in den noch ziemlich kalten See, sonnen uns. Als ein paar Wolken aufkommen, laufen wir in und durch den Ort, aber die Sonne kommt rasch zurück. Ein Prosecco unterwegs und der Heimweg läuft sich doppelt so gut.

 

Weil wir natürlich heut nacht wieder schlecht geschlafen haben, wachen wir erst um kurz vor 08.00 Uhr auf und endlich können wir auch wieder joggen. Aber es ist heute morgen schon ziemlich warm.

Wolfgang holt Brötchen beim Bäcker, die sind zwar voller Luft, schmecken aber trotzdem gut. Nicht zu vergessen, dass wir nach dem Joggen ein kaltes Bad im See genommen haben.

Nach dem Frühstück fahren wir zur Höllenbrühe und heute ist es hier richtig angenehm – nicht zuviel Betrieb. Es macht natürlich nicht so ganz viel Spaß, im warmen Schwefelwasser zu sitzen, wenn es draussen auch recht warm ist. Aber herrlich, mit der Vespa zu fahren, kurze Hose an und T-Shirt. Heute herrschen wirklich hochsommerliche Temperaturen und als wir uns nach dem Essen faul in die Sonne legen, ist es fast zu heiss.

 

Ich plausche ein wenig mit unseren Womo-Nachbarn aus LB, danach fahren wir nach Bolsena. Hier ist schon mehr los und der Ort verändert sich jährlich ein mehr touristischer. Wie schon gestern Mittag, schlürfen wir einen Prosecco in einer Bar und dann fahren wir die geschotterte Westseite am See entlang zurück. Dabei entdecken wir 3 weitere Womo-Stellplätze, wobei der 1. von Bolsena aus (La Granta ??) der schönste ist.

 

Wir joggen erst wieder um kurz vor 8, aber da ist es mir schon zu warm. Morgen gehe ich früher los. Ist aber schön, dann wieder im See zu baden. Weil Bill heute einer schweizer Familie Brot vom Bäcker mitbringt und bei Übergabe schwätzt und schwätzt, ist es 10.30 Uhr, bis wir endlich starten. Viterbo ist eine sehr schöne Stadt, jedenfalls die Altstadt, aber irgendwie finden wir uns nicht zurecht, kommen ins Streiten und sind nach 1 Stunde mit unserer Stadtbesichtigung schon fertig. Die weitere Fahrt zu den Thermalbecken ist schön, auch, weil dort um die Mittagszeit nicht viel los ist und außerdem ist es auch heute über 30 °, eigentlich viel zu warm für Thermalwasser.

Weil wir noch einen Abstecher zum Co-op machen und ganz leckeres Ciabatta kaufen, essen wir erst um 15.00 Uhr zu Mittag und zwar unsere Würstchen aus Eltmann.

Wir planschen im See, sonnen uns und ruck-zuck ist es schon wieder 19.00 Uhr und ein Tag fast um. 

 

Auch heute morgen scheint schon wieder die Sonne, obwohl ein Schleier davor ist. Wir joggen heute etwas früher, aber es ist schwül und strengt daher trotzdem an.

Weil wir gestern das gute Ciabatta im Co-op gekauft haben, schmecken uns heute natürlich die salzlosen Bäcker-Brötchen nicht mehr so gut.

Wir düsen nach dem Frühstück daher noch mal zum Co-op, schliesslich haben wir 2 Fahrtage vor uns und nach dem Einkauf geht’s gleich in die Höllenbrühe. Gott sei Dank heute ist auch nicht viel los, auch der erwartete Wochenendansturm auf den Stellplatz blieb aus. Heute sitzen wir auch nur 20 Min. im Wasser, das reicht uns.

Am Nachmittag ist wieder sonnen und faulenzen angesagt, der See ist heute etwas kühler, weil mehr Wind weht. Eigentlich ist er sogar noch ziemlich kalt, aber immer wieder erfrischend, sobald man drinnen ist.

Gegen 16.00 Uhr zieht es sich zu und beginnt zu tröpfeln. Wenn es nicht regnet, wollen wir doch zur Sagra nach Marta, zur „Sagra di Latterino“ (das sind kleine Fische aus dem Bolsena-See).

Das Wetter bleibt uns hold, wir düsen los. Die Sagra findet auf einer grossen Wiese statt und ähnelt einem Waldfest. Es kostet 10,- € pro Person einschliesslich Getränk und Kuchen. Von den Fischen ist rein gar nichts zu sehen. Abendbrotzeit der Italiener ist halt nicht mit unserer vergleichbar, obwohl schon sehr viele Leute anstehen und auf die Latterini warten. Ach nee, anstehen und warten ist auch nicht unser Ding.

Wir suchen ganz Marta nach einer anständigen Pizzeria ab, werden natürlich nicht fündig, entdecken aber in Capodimonte in einer Seitenstrasse ein Lokal und die Pizza (meine) ist echt lecker. 

 

Beim Frühstück ist uns schon leicht kalt und der Himmel dunkel.

Das ändert sich jedoch alle Viertelstunde, wir beschliessen, zu fahren und die Höllenbrühe auf nächstes Jahr zu verschieben.

Bei der Cantina Est-Est-Est entsorgen wir noch (bei Stronzo kostet es 3,-).

Viel Verkehr auf der Autobahn, aber es läuft ganz gut. Ab Florenz regnet es immer wieder mal, zwischendurch Sonne und genauso unterschiedlich sind auch die Temperaturen, nämlich zwischen 13° und 28°.

Ab schweizer Grenze regnet es dann endgültig und um 20.30 Uhr erreichen wir San Bernadino Village und gönnen uns wie immer ein Bier. Hier oben sind es dann nur noch 5°. 

Regen die ganze Nacht und eiskalt !

Regen dann bis nach Rödermark. Wir kommen ohne größere Staus um 15.45 Uhr zuhause an. 

 

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