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NAMIBIA

Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

Dienstag, 7. Juni 2022

Ganz bequem mit der S-Bahn 1. Klasse fahren wir zum Flughafen, finden auch ziemlich schnell den Eurowings-Schalter, der allerdings etwas versteckt liegt.

 

Dank des Online-eincheckens ging alles recht flott und pünktlich hebt der Flieger um 22.00 Uhr ab. Das Essen und der Service an Bord ließen sehr zu wünschen übrig, es gab Chili ohne Fleisch oder Hackbällchen, alkoholische Getränke sind kostenpflichtig. Aber irgendwie geht die Nacht herum.

Mittwoch, 8. Juni 2022

Um 7.00 Uhr morgens (es gibt keine Zeitverschiebung) wird es hell und wir schauen in einen glutroten Himmel, wunderschön anzusehen. Ankunft ist um 8.00 Uhr.

Der Flughafen in Windhoek ist recht überschaubar, wir tauschen Euro in namibische Dollar und finden unsere Gruppe, bestehend aus 12 Personen, und die Reiseleiterin recht bald.

In einem Mercedes-Transporter finden wir dann unser Transportmittel für die nächsten Wochen. Es gibt genau 12 Sitzplätze, alles recht eng, das Gepäck ist im Heck verladen.

In Richtung Dordabis, Uhlenhorst geht es dann ins Land hinein, bald hört der Asphalt auf und wir donnern über Schotterpisten, die von nun an etwa 70 % des Straßenbelags ausmachen.

Auf der Straße tummeln sich Affen, Erdmännchen, von weitem sehen wir Giraffen. Beim Hindenburgturm legen wir einen Stopp ein, die Sonne scheint, es sind frühlingshafte Temperaturen. Stellenweise gibt es nun Kameldornbäume, viele Bäume sind mit riesengroßen Nestern der Siedel-Webervögel bestückt. Eine Giraffe steht nun ganz nah am Straßenrand und die ersten Tierbilder werden geschossen.

 

Nach guten 3 Stunden Fahrt erreichen wir die Zebra Kalahari Lodge, haben einen sehr netten Doppel-Bungalow als Zimmer und der rote Sand der Kalahari Wüste ist nun überall. In der Nachmittagssonne sitzen wir auf der Terrasse und gönnen uns ein Bierchen, bevor wir gegen 17.00 Uhr zur Jeep-Safari ins Gelände der Lodge aufbrechen.

Tolle Landschaft ringsrum, einfach schön, den roten Sand im tief stehenden Sonnenlicht zu sehen. Auf einer Anhöhe liegt ein Löwe, wir fahren sehr dicht ran, unser Fahrer erzählt uns aber, dass das Tier schon sehr alt ist und vom Personal gehegt und stellenweise auch gefüttert wird.

Etwas weiter nehmen wir dann unseren ersten Sundowner und sehen die Sonne glutrot am Himmel verschwinden. Die Sonnenuntergänge in Afrika sind einmalig, wir werden viele davon sehen und immer wieder bestaunen wir das Licht und ablichten kann man sie gar nicht genug.

Empfindlich kühl ist es nun bei der Rückfahrt und auch das Abendessen im offenen Restaurant macht nicht so viel Spaß, obgleich das Essen, bestehend aus Oryx-Steak, gegrilltem Springbock mit Ofenkartoffeln hervorragend schmeckt.

Ziemlich durchgefroren sitzen wir dann ums Feuer in der Lobby herum, aber wir verabschieden uns recht bald und wie kalt es nun geworden ist, erkennt man daran, dass als ganz besonderer Service eine Wärmflasche im Bett liegt.

Donnerstag, 9. Juni 2022

Der Start in den Tag beginnt mit 5 Grad, einer kalten Dusche, aber einem guten Frühstücksbuffet.

 

In Richtung Marienthal, Ketmannshoop geht heute die Fahrt durch meist flaches Buschland mit braunem Sand und niedrigen Sträuchern.

 

Wir stoppen beim Köcherbaumwald, einem Gebiet, das seit 1955 zum nationalen Denkmal erklärt wurde.

Der Köcherbaum ist eigentlich kein Baum sondern eine Aloe-Art, die bis zu 5 m hoch werden kann. Früher haben die San Pfeilköcher aus den Ästen geschnitzt, daher kommt der Name. Weil diese Pflanzen eher einzeln wachsen, ist hier der „Baumwald“ eine Attraktion.

Nach einer Kaffeepause bei einer Gin-Destillerie ändert sich das Landschaftsbild. Es besteht meist nur aus öder Gesteinswüste, die Erhebungen im Hintergrund erinnern alle an den Tafelberg, weil die Berge wie abgeschnitten aussehen.

Kurz vor unserem Ziel gibt es Felsformationen, die an Quaderblöcke erinnern und rot wie Sandstein sind. Wie hin gewürfelt liegen sie da. Unsere heutige Unterkunft, die Fish River Canyon Lodge schmiegt sich wunderbar in diese Felsen hinein. Lauter kleine Häuschen liegen verstreut im ganzen Gelände, umgeben von grünem Rasen und das ist so ein schöner Anblick, dass wir völlig begeistert sind.

Auch wir beziehen ein kleines Häuschen, liebevoll eingerichtet und über uns ein Reetdach. Wir erkunden das ganze Gelände, alle Häuschen liegen weit voneinander entfernt, mitten in den Felsen, ganz am Ende des Geländes liegt der Pool und der Fußweg dorthin ist schon recht ordentlich. Überall auf dem Rasen tummeln sich die Klippschliefer, die irgendwie aussehen wie Meerschweinchen. Wahrscheinlich haben sie hier gute Lebensbedingungen, denn es wimmelt nur so von den Tierchen.

Bei einem Drink sitzen wir dann auf der Terrasse, das Wetter ist richtig schön. Abendessen gibt es im Restaurant in Buffetform. Die Vorspeise besteht aus gegrilltem Kudu in dünnen Scheiben mit Salat. Schwein, Lamm, Springbock gibt es als Hauptspeise und zum Nachtisch Apfelstrudel.

Freitag, 10. Juni 2022

Nur ca. ½ Std. Fahrt ist es bis zum Fish River Canyon. Ein erster grandioser Blick bietet sich uns vom Aussichtspunkt aus.

 

Der Fish River Canyon ist der größte Canyon in Afrika und nach dem Grand Canyon der 2.größte auf der Welt. Er ist ca. 160 km lang und zwischen 450 und 550 m tief.

Wir fahren noch zu 2 weiteren Plätzen, die jeweils einen Blick hinunter bieten. Zwischen dem 2. Und 3. Haltepunkt wandern wir am Canyonrand entlang.

Um 16.00 Uhr treffen wir uns zu einem Spaziergang über die weitere Umgebung der Lodge. Wir laufen durch den Busch eine gute halbe Stunde, dann erklimmen wir ein paar Felsen, die uns in einiger Entfernung immer begleitet haben. Unweit am Weg kommt ein Jeep daher gefahren und bringt uns Getränke und Snacks und mitten in den Felsen nehmen wir dann einen Sundowner. Eine sehr nette Idee von Katja.

Samstag, 11. Juni 2022

Die Strecke geht heute Richtung Keetmannshoop und Lüderitz. Wir queren den Fish-River, der auch Wasser führt und seine Ufer etwas grün gibt. Ansonsten fahren wir ca. 300 km nur durch Geröllwüste, teilweise ganz flach, bald wieder Hügel am Rand. Behausungen sind nirgendwo zu sehen.

Gegen 14.00 Uhr gibt es einen Tank-Stopp im kleinen Dörfchen Klein Aus, die etwa 7 km entfernte Lodge heißt dann auch Klein Aus Vista Desert Lodge. In hügelige Wüstenumgebung sind 2-er Bungalows gebaut, die sehr rustikal aussehen, erinnert mich irgendwie an Mexiko. Das Haupthaus mit Rezeption und Restaurant besteht fast nur aus Naturmaterialien, vorwiegend Holz, ein Holz-Rundumbalkon geht ums Haus. Die Zimmer sind groß mit Kühlschrank und Sitzbereich.

Auch heute machen wir eine 1 ½ stündige Wanderung durch das Gelände.

Sonntag, 12. Juni 2022

Heute fahren wir schon um 8.00 Uhr los ins ca. 120 km entfernte Kolmannskoppe. Unterwegs stoppen wir noch bei den Wildpferden von Garub, die auf uns einen durchaus nicht wilden Eindruck machen. Ganz friedlich stehen sie da.

In Kolmannskoppe, der 1956 verlassenen Diamantenstadt, die erst 1905 angefangen wurde zu bauen, haben wir eine Führung und Besichtigung. Später schauen wir uns die vollkommen mit Sand verwehten Häuser an, die natürlich schon baufällig sind.

Nach deutschem Vorbild wurde hier alles gebaut, es entstand eine vollständige Infrastruktur mit Schule, Einkaufsladen, Eisfabrik, Schlachter und sogar ein Krankenhaus gab es. Die Verständigung der etwa 400 hier lebenden Menschen wurde per Telefon vorgenommen, ein kleines Bähnchen übernahm den Transport von Waren und Menschen. Ziemlich komfortabel für die damalige Zeit.

Lüderitz selbst ist eigentlich nur ein großes Dorf und wir fahren noch hinaus ans Meer zum Dias Point, einem Kreuz am Strand. Bartholomeo Dias, ein Portugiese, hat hier 1486 vom Schiff aus Namibia betreten. Ein schöner Fleck hier.

Das hervorragende Essen in der Klein Aus Vista Desert Lodge.