Aktuelles

Kommt mit uns nach

NAMIBIA

Eine Erlebnisreise, wir berichten davon

Montag, 13. Juni 2022

Weiter geht es heute um 9.00 Uhr auf der C13 in Richtung Helmeringhausen. Ein kleiner Wüstenort mit Laden, Tankstelle und Hotel, 11 Einwohner sagt Katja. Im Garten des Hotels genießen wir eine gute Tasse Kaffee und Heidi isst ein Stück des besten Apfelkuchens in Namibia.

Um 15.00 Uhr erreichen wir unser heutiges Ziel, die Desert Hill Lodge im Namib Naukluft Nationalpark. Uns erwarten kleine runde Häuschen, reetgedeckt, liebevoll eingerichtet mit einem fantastischem Ausblick auf die beginnende Wüste. Geschmackvoll eingerichtet mit einem riesigen Bad und einer stylischen Dusche.

Die ganze Anlage macht einen sehr gepflegten Eindruck, das Personal ist freundlich und zuvorkommend. Leider ist es für ein Bad im Pool zu kalt, deshalb verbringen wir den restlichen Nachmittag auf der schönen Terrasse und zum Sonnenuntergang erklimmen wir einen kleinen Hügel unweit der Anlage und haben wieder einmal einen herrlich roten Himmel, bevor sich die Nacht herabsenkt.

Dienstag, 14. Juni 2022

Früh aufstehen ist heute angesagt und noch bei völliger Dunkelheit verlassen wir die Lodge in Richtung Sossusvlei. Ein Vlei ist eine Senke, in der sich nach Regen Wasser ansammelt.

Die Fahrt dorthin ist völlig wolkig, kurz vor dem Vlei wird es noch dunkel, Regenwolken ziehen auf, es regnet ein wenig und ein Regenbogen ist zu sehen. Die Wolken hängen dann so tief, dass die Spitzen der auf dem Weg liegenden Dünen kaum zu sehen sind.

 

Wir wollten eigentlich die Dünenberge rot erglühen sehen im Sonnenaufgang.

Düne 45 ist die erste spektakuläre Düne, die wir sehen. Sie liegt noch vor dem Eingang, zu dem ein Tor führt, das um 8.00 Uhr öffnet. Es sind jedoch kaum wartende Autos vor uns.

Düne 45
Düne 45

Wir werden eingelassen, fahren noch ein Stück zu einem Parkplatz, dort steigen wir uns Jeeps, um noch 4 km bis zum Fuße der Hauptdünen.

 

Es ist ziemlich kalt, aber die dunklen Wolken verziehen sich. Wir stoppen dann in einem Talkessel und haben 3 Möglichkeiten, ins Dead Vlei hinein zu wandern.

 

Wir entscheiden uns für die mittelschwere Variante und fangen an, den Kamm einer Düne entlang hinauf zu wandern. Es war im Nachhinein gar nicht so schlimm, dass ein paar Tropfen herunter kamen, so ist der Sand noch etwas nass und der Aufstieg nicht ganz so beschwerlich.

Traumhafte Aussichten auf eine wirklich atemberaubende Wüstenlandschaft bietet sich uns. Die welthöchsten Dünen liegen vor uns. Unbeschreiblich, man muss es gesehen haben. Meter für Meter schaffen wir uns nach oben und der höchste Dünenpunkt unseres gewählten Weges ist 350 m hoch. Tief rechts unten liegt das Dead Vlei mit abgestorbenen Kameldornbäumen. Diese bieten einen tollen Anblick und sind beste Fotomotive. Aufgrund der Trockenheit hier verrotten sie nicht so schnell.

Zunächst aber müssen wir wieder hinunter. Etwas ängstlich stehe ich oben am Dünenkamm und habe Furcht, dass sich eine Sandlawine bildet, wenn ich runter gehe. Es sieht schrecklich gefährlich aus. Wolfgang macht sich einen Spaß und springt wie eine Gazelle hinunter, nichts passiert, ich nehme dann ganz langsam in seiner Spur den Weg nach unten, dennoch komme ich im tiefen Sand manchmal aus dem Gleichgewicht.

Endlich unten gilt es erst einmal, pfundweise den Sand aus den Schuhen zu leeren. Wir durchqueren das Dead Vlei, die Bäume sind wohl alle durch Wassermangel abgestorben, aber das trockene Klima hat die Baumstümpfe konserviert.

Mit den Jeeps geht es nun durch den Wüstensand auf die andere Seite des Tales, hier gibt es sogar noch eine Wasserstelle und die Kulisse ist fast schon kitschig.

Einige km weiter liegt dann der Sesriem Canyon, den der Fluss Tsauchab vor Millionen von Jahren ins Gestein gegraben hat. Fast parallel zur Straße ins Sossusvlei fließt der Fluss, so er denn Wasser führt.

 

Der Canyon ist etwa 1 km lang und 30 m tief, der Weg hinunter ist nicht beschwerlich und gut zu laufen. Die Schluchtwände verengen sich teilweise sehr schmal und dadurch bieten sich schöne Blicke nach oben in den Himmel.

Am Abend sind wir zurück und lassen es uns bei Kartoffelcremesuppe, Kudu-Gulasch und Bisquitrolle gut gehen.

Mittwoch, 15. Juni 2022

Heute Morgen ist es sehr kalt und ich kuschele mich erst noch einmal in den flauschigen Bademantel der Lodge.

 

Aber wir müssen weiter. Auf der C 14 geht es in Richtung Walfish Bay, aber davor liegt ein Stopp in Solitaire auf dem Programm. Es besteht mehr oder weniger nur aus einer Tankstelle und einer Kirche. Der frühere Anziehungspunkt, eine Bakery, ist geschlossen. Es bleibt kalt und windig.

Wir queren den Wendekreis des Steinbocks, fahren über den Gaub Pass, einer sehr schönen Landschaft, die man so gar nicht in Namibia vermutet. Immer wieder halten wir an markanten Punkten.

Gegen 13.30 Uhr sind wir in Walfish Bay am Atlantik. Dem dortigen, von unserem Reiseveranstalter unterstützte Waisenhaus, statten wir einen Besuch ab und so traurig das Schicksal der ca. 30 hier lebenden Kinder ist, das Haus bietet eine Heimat und die Kinder erhalten neben der liebevollen Betreuung auch die Möglichkeit für eine sichere Zukunft. Wir sind beeindruckt.

Durch ganz flachen Sand fahren wir nun die Strandstaße entlang ca. 30 km bis nach Swakopmund. Unsere Reiseleiterin Katja ist hier zuhause und mit Erläuterungen und Tipps für den nächsten Tag machen wir eine kleine Stadtrundfahrt, bevor wir dann um 16.30 das zentral gelegene Hotel La Mer anfahren.

 

Der Zuweg zu den Zimmern ist etwas verwirrend, da durch einen Anbau ans Haus durch die Tiefgarage gegangen werden muss, aber unser Zimmer, obwohl zur Straße hin gelegen, ist hübsch und auch sehr ruhig. Hier werden abends noch die Bürgersteige hochgeklappt.

Swakopmund ist ein hübsches und lebendiges Städtchen, sehr gefällig, vieles erinnert an die Zeit der deutschen Kolonien. Die Sam Nujoma Street (früher Kaiser Wilhelm Straße) ist das Zentrum der Stadt und Sam Nujoma der 1. Staatspräsident nach der Unabhängigkeit 1990. Zum 30. Jahrestag der Unabhängikeit wurde ein 30 Dollar Schein herausgegeben, den die seither 3 regierenden Staatspräsidenten zeigt.

 

Die alte Landungsbrücke „Jetty“ ist unser nächstes Ziel und unter uns tost das Meer, als die Wellen gegen die Pfeiler krachen. Sie sollte eigentlich 640 m lang werden, bei Ausbruch des 1. Weltkriegs waren aber erst 262 m fertig gestellt und so lang ist sie wohl heute noch.

Swakopmund ist Fischstadt und natürlich essen wir nach einem tollen Sonnenuntergang auf der Terrasse im Restaurant „The Tug“ einen Seeteufel, dessen Portion im Gegensatz zum Rest unserer Gruppe bei uns sehr bescheiden ausfällt.

Donnerstag, 16. Juni 2022

Der heutige Tag startet ohne Wecker. Er steht uns zur freien Verfügung. Also starten wir nach einem Frühstück im nach einer Bahnhofshalle aussehenden Frühstücksraum, aber mit gutem Kaffee, zu unserer Erkundungstour durch Swakopmund.

 

Die Hauptstraße, wie schon erwähnt, die Sam Nujoma Avenue, ist das Zentrum der Stadt und wie alle anderen Straßen sehr breit, weil sie damals nicht für Autos sondern für Ochsenkarren gebaut wurden und diese benötigen wohl einen sehr großen Wendekreis. Der Straßenbelag ist mit Salz versetzt und bei Regen wird es wohl sehr matschig.

Wir kommen am Alten Amtsgericht vorbei, sehen viele noch deutsche Aufschriften, wie Hansa Hotel, Stadtmitte, Bismarck Straße usw. Die Swakopmunder Buchhandlung führt Bücher von namhaften deutschen, derzeit sehr gefragten Schriftstellern/rinnen. „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ von Henno Martin wandert über den Ladentisch.

Das „Brauhaus“ wollen wir uns doch genauer ansehen und zum Mittagssnack kehren wir dort ein. Das Leberkäsbrötchen ist dann aber nicht das, was wir kennen. Mit Tomaten unten und Zwiebeln oben gleicht es eher einem Burger. Aber nett ist es hier.

Die Zeit vergeht wie im Flug und um 15.00 Uhr werden wir abgeholt zu unserer gebuchten „Township Tour“. Unser Fahrer stellt sich als Franz vor, die Gurte zum anschnallen funktionieren nicht, also muss es ohne gehen.

 

Ein riesiges Gebiet am Rande von Swakopmund wird von den ethnischen Minderheiten bewohnt, die sich untereinander wenig mischen und meist in den Townships auch getrennt leben. ‚Wir besuchen die Schulen und Häuser der Nama, Damara und Herero im Stadtteil Mondesa, der fast wie eine eigene Stadt wirkt. Den von Herero-Frauen geleiteten Kindergarten besichtigen wir sowie ein 2. Soziales Spendenprojekt, das ebenfalls Kindern zugute kommt. Den Abschluss der 3-stündigen Tour bildet ein typisches Essen der Township, bestehend aus Maisbrei, Bohnenmus, Spinat (sehr lecker zubereitet), Würmern und Hähnchen. Alles wird mit den Fingern gegessen. Begleitet wird das Ganz von der Swakopmunder Acapella Gruppe, 6 Männern, die eigens für uns beide singen. Klar, dass wir eine CD kaufen.

Da ist zumindest mir ein Abendessen im feinen Ocean Cellar doch lieber und alles hat gut geschmeckt und war sehr appetitlich angerichtet.

Freitag, 17. Juni 2022

Am Atlantik entlang fahren wir heute bis Henties Bay, um dann abzubiegen und wieder auf Schotterstraßen in die Weiten Namibias einzutauchen. Namen wie Uis und Khorixas tauchen auf den Straßenschildern auf.

 

Bei den nähenden Herero-Frauen legen wir einen Stopp ein. Sie sehen es gerne, dass man ihre völlig überteuerten selbstgenähten Taschen und Mäppchen kauf, sie sehen es jedoch nicht gerne, wenn sie fotografiert werden. Der ein oder andere Schnappschuss gelingt bei 12 Personen.

Um 15.00 Uhr sind wir bei Chrissie und Frank und in ihrer mit Liebe und viel Geld aufgebauten Super Lodge, der Gelukspoort Guestfarm.

 

Wir können uns gar nicht sattsehen an unserem Haus, Häuschen kann man es nicht nennen, hat es doch die Maße eines kleinen Einfamilienhauses. Malerisch liegen die Häuser auch hier in einem großen gepflegten Gelände.

Den Nachmittag verbringen wir bei Sonnenschein im Garten und starten später mit dem Jeep zu einer Fahrt durch das Farmgelände, kommen rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang, den wir auf einem Hügel erleben, auf dem Frank eine kleine Bar aufgebaut hat und der wohl der spektakulärste unserer ganzen Reise ist, weil der Blick hier gigantisch ist.

Zum Abendessen mit Oryx-Steak, Kartoffel- und Gemüsegratin sind wir dann wieder in der Lodge zurück und schwärmen später bei Lagerfeuer in der Bar immer noch vom Sonnenuntergang.

Samstag, 18. Juni 2022

Nach dem Frühstück, zu dem zu unserem Glück einige Heizstrahler aufgestellt wurden, brechen wir zu einem Spaziergang über das Farmgelände auf, erklimmen einen Hügel mit Aussichtsplattform und haben einen schönen Blick auf die ganze Umgebung. Der kurze, aber steile Abstieg wieder hinunter ist dann etwas beschwerlich, aber wir packen es alle.

Gegen 10.30 Uhr verlassen wir schweren Herzens dieses schöne Fleckchen und erreichen dann kurz vor Mittag das quirlige Städtchen Outjo. Für uns steht noch ein Geldumtausch an, den wir dank Larissa aus unserer Gruppe gut meistern, weil sie uns das Geld, das wir vergessen haben, vorstreckt.

 

Die Abwicklung in der Bank dauert dann so lange, dass unsere komplette Mittagspausenzeit verbraucht ist und wir uns nur kurz in einer Bäckerei mit einem Snack versorgen konnten.

 

Wir nähern uns dem Etosha Nationalpark, gute 100 km vom Outjo entfernt und unsere heutige Unterkunft, das Taleni Etosha Village liegt sehr nah am Eingang vom Anderson Gate, einem der Eingangstore zum Etosha Nationalpark, südwestlich des Parks gelegen.

Wir haben eines der Highlights unserer Reise erreicht. Morgen wollen wir die Big Five sehen

 

         Löwe, Leopard, Büffel, Elefant, Nashorn

 

Aber heute Nachmittag begnügen wir uns mit ganz vielen Kudus, die Männchen mit ihren Geweihen sehen schon recht imposant aus.

 

Die Lodge ist wie alle anderen Unterkünfte wunderschön angelegt, die einzelnen Häuschen sind wieder sehr komfortabel und groß.

Das Gelände hat 3 Pools, einen hübschen Garten mit Bar, am Abend gibt es Essen in Buffetform, hier sind natürlich auch weitaus mehr Gäste als in den anderen Lodges. Aber es ist nicht kalt und der Wein ist gut und wir haben einen netten Abend mit der Gruppe.